Nach einem Rekordjahr 2023 ist der Absatz von Wärmepumpen im Jahr 2024 um 46 Prozent zurückgegangen. Trotz dieses Rückgangs verzeichnete die Förderung von Wärmepumpen mit über 151.000 Zusagen einen deutlichen Aufschwung. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) zeigt sich optimistisch: Bei einer konsequenten Fortführung und verstärkten Bekanntmachung der Förderprogramme könnte der Markt schon 2025 wieder an Fahrt gewinnen.
„Entscheidend wird sein, dass die kommende Bundesregierung verlässliche Marktbedingungen schafft und Investitionen in erneuerbare Heizsysteme gezielt unterstützt“, betont Claus Fest, Vorstandsvorsitzender des BWP.
Investitionen und Herausforderungen der Branche
Die Branche reagierte auf die boomende Nachfrage der vergangenen Jahre mit Investitionen von über sieben Milliarden Euro in Produktionskapazitäten, Fachkräfte und Schulungsangebote. Diese Bemühungen haben europaweit Arbeitsplätze geschaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gestärkt. Doch viele Unternehmen stehen aufgrund der aktuellen Marktlage vor Herausforderungen.
Klaus Ackermann, stellvertretender BWP-Vorstandsvorsitzender, hebt hervor: „Die gesamte Wertschöpfungskette der Wärmepumpenbranche birgt enormes Innovationspotenzial. Damit diese Stärke erhalten bleibt, muss die Politik weiterhin verlässliche Rahmenbedingungen schaffen.“
Politik in der Verantwortung
Vor den anstehenden Bundestagswahlen fordert der BWP, die Wärmewende als Chance zu erkennen. Die Grundlage für einen klimaneutralen Gebäudebestand wurde mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), dem Wärmeplanungsgesetz und den Förderprogrammen BEG und BEW geschaffen. Diese Strukturen müssen fortgeführt und auf den geplanten Europäischen Emissionshandel im Jahr 2027 abgestimmt werden.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Strompreis: „Gebäudeeigentümer müssen klar erkennen können, dass der Ausbau erneuerbarer Energien zu sinkenden Strompreisen führt“, betont BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel. Hierfür fordert der Verband eine Reduzierung der Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum und eine faire Verteilung der Kosten des Stromnetzausbaus.
Sicherheit durch klare gesetzliche Vorgaben
Das GEG bietet Verbrauchern, Handwerkern und der Industrie Planungssicherheit. Eine Rücknahme oder Abschwächung der Regelungen würde laut BWP zu Verunsicherung führen und den Markt weiter belasten. Stattdessen müsse klar bleiben: Ab 2026 und 2028 dürfen fossile Heizsysteme nur noch installiert werden, wenn eine verbindliche Umstellung auf erneuerbare Alternativen bis 2045 garantiert ist.
Förderung als Schlüssel zum Erfolg
Die Umstellung und Bekanntmachung der Förderprogramme zeigt erste Erfolge: Immer mehr Investoren und Verbraucher gewinnen Vertrauen in die staatliche Unterstützung. Der BWP sieht Potenzial in einer weiteren Optimierung – durch verbesserte Kreditangebote, stärkere Förderung von Contractingmodellen und eine langfristige Verlässlichkeit der Förderstruktur.
„Wer auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, muss sich darauf verlassen können, dass diese verfügbar bleibt“, so Claus Fest.
Mit klaren politischen Signalen und gezielter Förderung blickt die Wärmepumpenbranche optimistisch in die Zukunft – trotz aktueller Herausforderungen.