Pelletzentralheizungen werden zusammen mit einem Pelletlager geplant, dass etwa den Brennstoffbedarf eines Jahres fassen sollte. Bei der Umstellung von Öl auf Pellets reicht in den meisten Fällen der ehemalige Öllagerraum aus. Der Deutsche Pelletverband empfiehlt vorgefertigte Lagersysteme, weil bei diesen Systemen die Befüll- und Entnahmetechnik aufeinander abgestimmt ist. Das gewährleistet einen reibungslosen Heizungsbetrieb.
Holzpellets sind standardisiert und in den Qualitätsklassen ENplus A1, A2 und B verfügbar. Bis Nennleistungen von zirka 100 Kilowatt (kW) Leistung sollten nur Pellets der Qualität ENplus A1 verwendet werden. Diese höchste Qualitätsstufe garantiert den geringsten Aschegehalt, die höchste mechanische Festigkeit sowie den geringsten Gehalt an Stickstoff, Schwefel und Chlor. Beim Verbrennen von A1-Pellets wird außerdem die Technik geschont, weil auf dem Brennteller des Kessels keine Versinterung entsteht. Für große Heizungsanlagen ist auch die Qualität ENplus A2 geeignet, die einen höheren Aschegehalt, eine geringere mechanische Festigkeit und eine geringere Ascheerweichungstemperatur aufweisen darf. A2-Pellets können für Kessel über 100 kW genutzt werden, wenn eine Freigabe des Kesselherstellers vorliegt.
Schüttdichte
Die Schüttdichte, auch Schüttgewicht, gibt an, wieviel Kilogramm Pellets bei freier Schüttung in einen Kubikmeter Rauminhalt passen. Die Zertifizierung ENplus erlaubt eine Schüttdichte von 600 bis 750 Kilogramm pro Kubikmeter. In ein Lager mit einem nutzbaren Volumen von 10 Kubikmetern können also je nach Schüttdichte 6 bis 7,5 Tonnen Pellets eingeblasen werden.
Feinanteil und Staub
Durch die mechanische Beanspruchung der Pellets beim Transport, beim Einbringen in das Lager und bei der Austragung zum Heizkessel fallen Feinanteil und Staub an. A1-Pellets dürfen als lose Ware beim Beladen des Lieferfahrzeugs maximal ein Prozent Feinanteil enthalten. Beim Einblasvorgang entsteht zusätzlicher Feinanteil, der mit der Länge der Einblasstrecke und der Zahl der Bögen in der Einblasleitung steigt.
Lagertypen
Beim Umstieg in Bestandsgebäuden auf Pelletheizung werden in der Regel Kellerräume zum Lager umgebaut. Heute werden zunehmend vorgefertigte Lager zur freien Aufstellung eingesetzt. Erdvergrabene Lager und Silos zur Außenaufstellung sind Lösungen für die Lagerung von Holzpellets außerhalb des Gebäudes.
Das Lager sollte die richtige Größe haben und nach dem Prinzip der kurzen Wege vom Lieferfahrzeug zum Lager und vom Lager zum Kessel geplant werden. Bei der Entscheidung für ein bestimmtes System sollten folgende Gesichtspunkte im Vordergrund stehen:
- Kurze und qualitätsschonende Transportwege bis zum Heizkessel.
- Ausreichende Belüftung und staubdichte Trennung zum Wohn- und Arbeitsbereich.
- Gute Zugänglichkeit bei Störungen und Reinigung.
- Ausreichendes Fassungsvermögen.
Vorgefertigte Lager gibt es als Komplettlösung und in verschiedenen Ausführungen für den Innen- und Außenbereich. Für den Innenbereich gibt es luftdurchlässige Gewebesilos, Kunststoff- oder Metallbehälter. Außen kommen erdvergrabene Lager aus Beton oder Kunststoff sowie Silos aus Kunststoff oder Metall zum Einsatz. Das Lager sollte so ausgelegt werden, dass es mindestens einen kompletten Jahresbedarf an Pellets fasst. Damit wird die Zahl der Anlieferungen reduziert. Die Größe des benötigten Lagerraums hängt vom Wärmebedarf des Gebäudes ab.
Jahresbedarf
Der Jahresbedarf an Pellets entspricht etwa einem Viertel des Wärmebedarfs. Ebenso berücksichtigt werden muss die Spanne der Schüttdichte, die in der Regel zwischen 630 und 720 kg/m³ liegt.
Faustformel für das Pelletlager:
Das Lagervolumen eines Schrägbodenlagers in Tonnen entspricht bei normaler Raumhöhe von 2,1 m circa den Quadratmetern der Grundfläche des Raumes.
Das Prinzip kurze Wege
Der Lagerraum sollte nach dem Prinzip der kurzen Wege ausgewählt werden. Sowohl die Strecke vom Lieferfahrzeug ins Lager als auch vom Lager zum Kessel sollten so kurz wie möglich und so gerade wie möglich sein. Das vermeidet Staub und Feinanteil.
Einblas- und Absaugstutzen müssen ausreichend Montagefreiheit bieten und gefahrlos erreichbar sein. Darüber hinaus muss das Lager gut belüftet und zugänglich sein. Diese Punkte sind bei der Zugänglichkeit wichtig:
- Geeigneter Stellplatz für Lieferfahrzeug: belastbar bis 10 Tonnen Achslast, möglichst ohne halbhohe Pflanzen im Auspuffbereich, weil der Motor beim Einblasen läuft.
- Geeignete Zufahrt: Wegbreite mindestens 3 Meter, Durchfahrtshöhe 4 Meter, Gesamtgewicht und Wenderadius beachten, fließenden Verkehr nicht behindern.
- Kurzer Schlauchweg: Maximal 30 Meter Länge zur Einblasmündung im Lager.
- Lärmschutz: Das Einblasen von 6 Tonnen Pellets dauert ohne Auf-und Abbau zirka 20 Minuten. In dieser Zeit laufen sowohl der Motor des Lkw als auch der Kompressor
Das Befüllsystem hat die Aufgabe, einen qualitätsschonenden Transport der Pellets von den Einblasstutzen bis ins Lager zu ermöglichen. Die Stutzen des Befüllsystems sollten vorzugsweise unter Verwendung fest installierter Leitungen nach außen gelegt werden. Zusätzlich ist eine gesonderte, möglichst kurze Absaugleitung mit maximal 6 m Länge vorzusehen, um den Unterdruck während des Einblasvorgangs sicherzustellen. Ein Einblasen durch die Absaugleistung sollte nicht erfolgen, da ein Überdruck im Lager entstehen kann. Das Absauggebläse kann über eine andere Leitung nur eingeschränkt die Förderluft aus dem Lager absaugen.
Austrags und Fördersystem
Austrags- und Fördersysteme nehmen die Pellets im Lager auf und transportieren sie möglichst schonend zum Heizkessel. Die Systeme lassen sich in mechanisch arbeitende Förderschnecken und pneumatische Saugförderung unterscheiden. Die Art des Systems richtet sich dabei nach der Art des Lagers und dem Standort des Kessels.
Ausführliche Informationen unter www.depi.de/pelletlager