Ob Energiewende oder Digitalisierung: für die großen Modernisierungsaufgaben Deutschlands nimmt die Politik die Vermieter in die Pflicht wie noch nie. Die Telekom verspricht der Wohnungswirtschaft deshalb maximale Entlastung. Sie will Mietern und Vermietern neue Möglichkeiten erschließen – und gleichzeitig vor Zumutungen schützen. Einschließlich Schutz vor neuen Kosten.
Deutschland ist ein Mieterland. Das zeigt sich in schöner Regelmäßigkeit vor den Bundestagswahlen, schließlich wohnt 58 Prozent der Wählerschaft zur Miete. Beim häufigsten Haushaltstyp, den Alleinlebenden, sind es sogar über 70 Prozent. Kein Wunder, dass sich keine Partei mit dieser mächtigen Klientel verscherzen will – ganz
im Gegenteil: Bei Klimaschutz und Digitalisierung sollen die Mieter den Druck auf die Vermieter erhöhen können. So gewährt die Politik Mietern und Wohnungseigentümern in Eigentümergemeinschaften jetzt ein einklagbares Recht auf schnelles Internet, aber auch auf eine E-Ladesäule. Aber auch die Politik sieht sich unter Handlungsdruck: An der raschen Umstellung auf Elektromobilität hängen nicht nur die durch das Bundesverfassungsgericht verschärften Klimaziele, sondern auch das Schicksal der deutschen Automobilindustrie. Die Defizite Deutschlands bei der Digitalisierung sind während der Corona-Krise überdeutlich geworden.
Schulen, Behörden, Gesundheitswesen und Justiz, aber auch viele Unternehmen wurden von der Pandemie kalt erwischt. Deutschland braucht dringend ein Update, sonst ist unser Schicksal als Industrienation besiegelt. Für dieses Update wird jetzt vor allem der Vermieter und Verwalter in die Pflicht genommen, während der Mieter möglichst von Zumutungen und weiteren Kostenbelastungen verschont werden soll. Mieter- und Verbraucherschützer gegen das Kabel-Sammelinkasso Deshalb haben Bundestag und Bundesrat das Telekommunikationsmodernisierungsgesetz, kurz TKG, verabschiedet. Der Glasfaseranschluss soll jetzt der Standard für die digitale Grundversorgung Deutschlands werden. Oder, wie es einer der Väter der TKG-Novelle, der SPD-Abgeordnete Falko Mohrs ausdrückt: „Wir verglasfasern Deutschland“.
Auch die Mieter- und Verbraucherschutz-Organisationen jubeln, denn ihre Vorstellungen wurden weitgehend berücksichtigt. Das gilt vor allem für die Umlagefähigkeit der Kabelanschlussgebühren, die nach einer Übergangsfrist von bis Mitte 2024 gestrichen wird. Wieso haben sich ausgerechnet Verbraucherschützer für das Ende des Sammelinkassos stark gemacht? Weil wir heute in einer anderen Medienwirklichkeit leben: Fernsehen kommt nicht mehr allein aus dem Koaxkabel, sondern auch aus dem Glasfaseranschluss und sogar aus der Telefon- und DSL-Dose, selbst aus dem Handy. Das Kalkül: Ist der Bewohner erst von der Kabelgebühr entbunden, entsteht ein gleichberechtigter Wettbewerb der Anbieter – und die Möglichkeit, preisgünstige Paketangebote für Mobilfunk, Fernsehen und Internet zu nutzen.
Tatsächlich haben aus diesem Grund bereits in den vergangenen Jahren die meisten Vermieter ihre Mieter vom Zwang zum Kabelanschluss entbunden; Fernsehempfang ist in rund der Hälfte der Liegenschaften längst Privatsache. Dieser Trend wurde durch den Siegeszug der Streaming-Dienste und Mediatheken befeuert:
Immer weniger Zuschauer schauen noch klassisch-lineares Fernsehen. Gleichzeitig werden die Fernseher immer größer, die Bildqualität immer schärfer – und damit der Bandbreitenhunger der Privathaushalte immer unersättlicher. Auch deshalb geht an der Glasfaser kein Weg vorbei. Die Bandbreite ist physikalisch nach oben
offen, weil die Daten als Lichtimpuls übertragen werden – und nichts ist schneller als das Licht. Einmal verlegt, bleibt die Glasfaser auch für kommende Generationen das Nonplusultra.
Kostenneutral bis kostenlos
Auch als vor gut 40 Jahren das Kabelfernsehen in Deutschland eingeführt wurde, half die Politik kräftig nach. Dabei wurden Hauseigentümer durchaus motiviert, mit Hilfe lokaler Elektrobetriebe ein eigenes Netz zu bauen. Das ist theoretisch auch bei der Glasfaser möglich – allerdings sehen die Spielregeln heute anders aus: Der Gesetzgeber erlaubt zwar, die Kosten für den Bau eigener Netze auf die Mieter umzulegen, hat jedoch der Höhe
gedeckelt. Dahinter steckt die Sorge, Vermieter könnten womöglich das Glasfasernetz als zusätzliche Einnahmequelle entdecken. Die Verbände der Wohnungswirtschaft protestieren: Wie soll sich der Glasfaseranschluss als Standard etablieren, wenn es viel gesetzlichen Druck, aber wenig wirtschaftliche Anreize für Vermieter gibt?
Bei der Antwort kann die Telekom helfen: Sie hat für den Glasfaserausbau nicht nur das größte Investitionsprogramm ihrer Geschichte aufgelegt, sondern auch Konditionen entwickelt, die sowohl Mieter wie Vermieter vor Zumutungen schützen. Der Schutz vor Kosten gehört dazu: Die Telekom bietet Hausbesitzern jetzt den Anschluss ihrer Liegenschaften an ihr Glasfasernetz an. Der Weg vom Netzknoten durch Bürgersteige und Vorgärten bis in den Keller wird minimal-invasiv gegraben; zum Einsatz kommen Spülbohrverfahren oder die pneumatische „Erdrakete“, die sich unterirdisch bis zur Kellerwand bohrt. Im Keller wird der Netzabschlusspunkt montiert. Pro Hausanschluss berechnet die Telekom einmalig pauschal 799 Euro. Oft berechnet die Telekom jedoch gar nichts, um im Rahmen der regionalen Ausbauinitiativen schnell eine flächendeckende Vernetzung
zu erzielen. Auf Wunsch bekommt jede Wohnung einen neuen Glasfaser-Direktanschluss (FTTH).
Kein Abnahmezwang, keine Verpflichtung, keine Abschaltung alter Leitungen
Der Mieter kann den neuen Anschluss nutzen, muss es aber nicht. Er kann sogar die Dienste anderer Anbieter nutzen, denn die Telekom bringt Vodafone, 1&1, O2 oder auch Lokalmatadoren wie NetCologne gleich mit. Der Mieter kann sogar die Telekom-Kupferdoppelader für Telefon und DSL weiter benutzen – und auch beim alten Kabelanschluss bleiben. Deshalb wird auch keine Leitung abgeschaltet, solange die Mieter sie nutzen. Die Telekom kümmert sich um den gesamten Montageprozess von A bis Z und übernimmt auch die Kommunikation mit den Bewohnern. All das verspricht maximale Entlastung für Vermieter und Verwalter – bei gleichzeitiger Steigerung des Wohnwerts und Erfüllung der politischen Ziele.
Fullservice auch für E-Ladestationen und Digitalisierung
Einen vergleichbaren All-Inclusive-Service bietet die Telekom auch für E-Ladestationen an. Technische Prüfung, Abstimmung mit dem Energieversorger, Montage und Betrieb erledigt die Telekom aus einer Hand. Für die Wohnungswirtschaft bietet die Telekom zudem eine Digitalisierungsberatung an, durch die Prozesse im Immobilienmanagement kosteneffizient verschlankt werden können. In Anbetracht von Personalknappheit und steigenden Kostengehört auch dies zur Initiative der Telekom, Vermieter und Verwalter maximal zu entlasten.
Jean-Pascal Roux, Deutsche Telekom
Der Autor
Jean-Pascal Roux ist Senior Vice President des Bereichs „Wohnungswirtschaft und Breitbandausbau Geschäftskunden“ der Telekom. Zuvor arbeitete Roux unter anderem bei Tele Columbus und PrimaCom.
www.wohnungswirtschaft.telekom.de