Die energetische Sanierung des Gebäudebestands ist entscheidend, um die Klimaziele in Deutschland zu erreichen. Daher müssen Modernisierungen oder der Erwerb von Wohneigentum mit damit verbundener energetischer Ertüchtigung erschwinglich bleiben. Nur mit privaten Investitionen kann die Energiewende im Immobilienbereich gelingen. ImmoScout24, ING Deutschland, Interhyp Gruppe, Sprengnetter und die Wüstenrot Bausparkasse formulieren gemeinsam konkrete Maßnahmen und zeigen Lösungen auf.
Wüstenrot-Vorstandschef Bernd Hertweck: „Die Sanierungsrate im Gebäudebestand ist derzeit mit 0,7 Prozent viel zu niedrig, sie müsste verdreifacht werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Das wird aber nur funktionieren, wenn sich die Rahmenbedingungen entscheidend verbessern. Um die energetische Sanierungstätigkeit sowohl im bewohnten Bestand als auch beim Eigentümerwechsel entscheidend zu fördern, schlagen wir folgende Maßnahmen vor“:
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Investitionssicherheit: Rasch wechselnde Vorgaben und kurzfristige Förderstopps kennzeichneten die Rahmenbedingungen der letzten Jahre. Verunsicherung und Attentismus seitens der Endkundinnen und Endkunden sind die Folge. Fortan bedarf es langfristig verlässlicher Vorgaben und einer ausfinanzierten Förderung, damit die Investoren Planungssicherheit erhalten
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Eigenkapitalhürde beim Immobilienerwerb: Das im Langfristvergleich erhöhte Immobilienpreisniveau führt in Verbindung mit hohen Erwerbsnebenkosten für Erwerbsinteressierte zu einer erheblichen Eigenkapitalhürde. Ein Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer für Ersterwerber kann hier deutlich entlasten.
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Vorsparförderung: Durch eine stetige Inflationsanpassung der Ansparförderung können insbesondere junge Familien bei der Eigenkapitalbildung noch besser unterstützt werden. Die Vorteile des kollektiven, zweckgebundenen Vorsparens zeigen sich beim Erwerb als auch der Finanzierung energetischer Sanierung. Dazu gehören günstige, kapitalmarktunabhängige Darlehenszinsen, zweitrangige Absicherung, flexible Tilgungsmöglichkeiten und die Chance auf staatliche Förderung.
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Gebäudeenergiedaten / Energieausweise: Die derzeit mangelhafte Verfügbarkeit energetischer Gebäudedaten ist ein Modernisierungshemmnis. Die Verpflichtung der EU-Mitgliedsstaaten durch die EU-Gebäuderichtlinie (EBPD) zur Einrichtung entsprechender Online-Datenbanken wird begrüßt. So kann Transparenz geschaffen und können Finanzierungszusagen beschleunigt werden. Dabei wäre es von Vorteil, auch die Daten aus den Energieausweisen zu integrieren.
Bernd Hertweck: “Bis zur Klimaneutralität 2045 ist es noch ein weiter Weg, denn baualtersbedingt dominieren im Wohngebäudebestand die Energie-Effizienzklassen D und schlechter sowie die fossilen Energieträger Öl und Gas. Somit besteht sowohl im Hinblick auf die Wärmeeffizienz als auch die Wärmeerzeugung ein großes Potenzial zur Treibausgasreduktion. Um dieses Potenzial in den verbleibenden 20 Jahren zu heben, sind einschneidende Maßnahmen nötig. Unser Maßnahmenkatalog setzt hier die richtigen Akzente. Hinzu kommt: In der sozialen Marktwirtschaft ist der Erwerb von Wohneigentum ein zentrales Aufstiegsversprechen. Wir verfolgen daher gemeinsam das Ziel, wieder mehr jungen Familien zu den eigenen vier Wänden zu verhelfen. Idealerweise verbindet sich dies mit der Energiewende im Wohngebäudebestand, wie es etwa beim jüngsten Förderkonzept ´Jung kauft Alt´ gelingen kann.“
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