Der Energieverbrauch einer Immobilie stellt einen nicht zu vernachlässigenden Kostenfaktor dar. Die Bemühungen um Einsparungen richten sich dabei vor allem auf die Wärmedämmung und darauf, ein geeignetes Heizsystem zu finden. Vernachlässigt wird hingegen oft der Bereich der Beleuchtung, obwohl diese gerade in Wohnimmobilien eine wichtige Rolle spielt.
So dient das Licht im Außenbereich und Treppenhaus vor allem der Sicherheit und Orientierung. Wie gut und effizient die Beleuchtung diese Aufgaben erfüllt, entscheidet eine sorgfältige Lichtplanung. Diese berücksichtigt Faktoren wie die baulichen Gegebenheiten und den Tageslichteinfall, sie legt die erforderliche Lichtqualität fest und entscheidet erst dann über die geeignete Leuchtenart, die optimale Platzierung der Leuchte im Raum sowie über die passenden Leuchtmittel.
Neben der Außen- und Treppenhausbeleuchtung sollte natürlich auch für die einzelnen Wohnungen eine Lichtplanung durchgeführt werden. Denn auch wenn der Mieter die Leuchten und Lampen wählt und für seinen Stromverbrauch selbst verantwortlich ist, stellen die vorhandenen Stromanschlüsse eine wichtige Voraussetzung für die Möglichkeiten der Lichtgestaltung dar.
Die Beleuchtung im Treppenhaus
Licht im Treppenhaus ist für die Sicherheit unerlässlich. Für diesen Zweck sind Wandleuchten mit Blendschutz und vorrangig indirektem Licht die beste Wahl. Sie werden jeweils am oberen und unteren Treppenabsatz befestigt, so dass ihr gleichmäßiges Licht die Stufen erhellt, ohne störende Schlagschatten zu bilden. Dabei sorgt besonders das obere Treppenlicht für einen sicheren Abstieg und eine verringerte Sturzgefahr. Alternativ können auch mehrere Einbaustrahler oder Markierungsleuchten entlang der Treppenstufen montiert werden. Die Beleuchtungsstärke sollte im Treppenhaus mindestens 100 Lux betragen.
Die Außenbeleuchtung
Auf dem Grundstück eines Wohnhauses sollten Hauseingänge, Wege und Garageneinfahrten mit ausreichend hellem Licht beleuchtet werden. Für Eingänge eignen sich Wandleuchten mit Milchglasabdeckung am besten, die im oberen Drittel neben der Tür angebracht werden. Sie spenden ein gleichmäßig helles Licht, ohne den Besucher zu blenden. Ist eine Überdachung vorhanden, eignen sich auch Deckenanbauleuchten und Einbaustrahler.
Für gleichmäßig hell erleuchtete Wege bedarf es mehrerer Pollerleuchten. Deren Lichtquelle sitzt etwas höher über dem Boden, so dass sie nicht von Laub oder Schnee verdeckt werden kann. Zudem werden insgesamt weniger Leuchten für die Beleuchtung des Weges benötigt, da das Licht von hohen Pollerleuchten weiter reicht als das von Lichtquellen flach über dem Boden.
An der Garageneinfahrt können links und rechts stehende Leuchten den Weg markieren und den Autofahrer sicher bis zur Garagentür führen. Über diese kann wiederum ein Strahler den Vorplatz und die gesamte Breite des Garagentores kenntlich machen. Die Garage selbst wird am besten von zwei parallel angebrachten Leuchtstofflampen erhellt.
Außenleuchten mit der richtigen Schutzart wählen
Da Außenleuchten der Witterung ausgesetzt sind, muss ihr Gehäuse ausreichend gegen Staub und Wasser geschützt sein. In welchem Maße eine Leuchte von äußeren Einflüssen geschützt ist, darüber informiert die Schutzart IP mittels eines Zahlencodes: Während sich die erste Ziffer auf die Beständigkeit gegen Festkörper bezieht, gibt die zweite Zahl Auskunft über den Grad der Wasserdichtigkeit. Dabei gilt je höher der Wert, desto größer der Schutz.
Außenleuchten, die an der Hauswand angebracht und von einer Dachschräge bzw. einem Wandvorsprung geschützt sind, müssen mindestens die Schutzart IP44 aufweisen (beständig gegen Spritzwasser und Schmutzpartikel mit 1 Millimeter). Im Freien stehende Leuchten bedürfen der Schutzart IP65 (vor allseitigem Strahlwasser und Staub geschützt), Außenleuchten in der Nähe von Teichen verlangen sogar die Schutzart IP67 (Schutz vor vorübergehendem Untertauchen); Unterwasserleuchten verfügen schließlich über die höchste Schutzart von IP68 (Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen).
Leuchtmittel mit den richtigen Merkmalen wählen
Im Handel ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Leuchtmitteln erhältlich, die sich nicht nur hinsichtlich der Lichttechnik und der Bauform, sondern auch in Merkmalen wie Lichthelligkeit, Anlaufzeit, Schaltfestigkeit und Lebensdauer unterscheiden.
Die von einer Lichtquelle ausgehende Lichtmenge wird als Lichtstrom bezeichnet und in der Einheit Lumen angegeben: Je höher der Wert, desto heller strahlt die Lampe. Die Anlaufzeit gibt an, wie viele Sekunden die Lampe benötigt, um 60 Prozent ihrer vollen Leuchtkraft zu entfalten.
Die auf der Verpackung angegebenen Betriebsstunden beziehen sich auf die mittlere Lebensdauer, was so viel bedeutet, dass nach dieser Dauer 50 Prozent der Lampen gleichen Typs ausgefallen sind. Eine weitere Orientierung, wie lange eine Lampe ihren Dienst tut, bietet die Anzahl der Schaltzyklen, sprich wie oft die Lampe unbeschadet ein- und ausgeschaltet werden kann.
Hinsichtlich der Lichtfarbe empfiehlt sich für den Außenbereich Warmweiß. Denn zum einen wirkt es freundlich und einladend auf Gäste und Bewohner, zum anderen trägt es weniger zur Lichtverschmutzung bei als grelles Licht.
Bewegungsmelder und Dämmerungsschalter für die Außenbeleuchtung
Um eine energieeffiziente Außenbeleuchtung zu realisieren, empfehlen sich LED-Lampen sowie Kompaktleuchtstofflampen mit elektrischem Vorschaltgerät. Außerdem sollten sämtliche Leuchten mit Bewegungsmeldern ausgestattet werden. Denn gerade bei der Außenbeleuchtung entsteht ein hoher Stromverbrauch meist dann, wenn vergessen wird, das Licht auszuschalten.
Die Leuchte am Hauseingang kann alternativ auch mit einem Dämmerungsschalter ausgestattet werden. Dann schaltet sich das Licht automatisch bei einbrechender Dunkelheit ein. Die Hausnummer sollte im Übrigen die ganze Nacht hindurch erhellt werden. Dies erleichtert nicht nur ortsfremden Besuchern die Orientierung, sondern kann in Notfällen sogar helfen Leben zu retten.