Die Wärmedämmung ist eine der architektonischen Königsdisziplinen. Warum? Weil Architekten auf einem schmalen Grat zwischen Optik und Funktionalität balancieren und bei beiden Punkten keine Abstriche machen möchten. Immer mehr Gestalter setzen deswegen auf Wandpaneele in Sandwich-Bauweise, die Rekordwirkgrade haben und eine Welt neuer Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen. Rainer Wolke, Architektenberater bei Kingspan, ein Spezialist für Sandwich-Paneele aus Wesel (Nordrhein-Westfalen), ist überzeugt: „Sandwich-Paneele werden klassischen Wärmedämmsystemen den Rang ablaufen.“
Sandwich-Paneele in allen Variationen
In Industrie- und Gewerbebau ist ein Trend hin zum Metallleichtbau zu beobachten – auch in der Wärmedämmung. „Wir sehen, dass immer mehr vorgefertigte Bauteile eingesetzt werden, bei denen die äußere Haut der Fassade bereits mit dem Dämmkern verbunden ist, wie es bei sogenannten Sandwich-Elementen der Fall ist“, erklärt Wolke.
Bei diesen Sandwichelementen befindet sich der Dämmstoff zwischen zwei metallischen Deckschichten. Klingt sehr speziell? Das dachten viele Architekten bislang auch. Deswegen haben sie die Module auch vorzugsweise für Industriebauten eingesetzt. Doch mittlerweile hat die Paneel-Technologie erhebliche Fortschritte erzielt. „Es existieren zahlreiche Kombinationen von Farben, Oberflächen, Profilierungen und Baubreiten, die Baukünstlern gewünschte Designflexibilität bieten“, sagt Wolke. Und: „Deshalb nutzen immer mehr Architekten isolierte Paneel-Systeme nicht mehr nur für Industriebauten, sondern auch für Gebäude, in denen Ästhetik genauso wichtig ist wie Leistung – sprich in Hotels und Schulen, Sport- und Wohnanlagen sowie Einkaufszentren.“
Objektbericht: Zentrallager verschönert
Ein Beweis für das ansprechende Design der Sandwich-Paneele steht übrigens in Paderborn: An der Fassade des Zentrallagers eines großen Discounters hängen über 25.500 Quadratmeter Wand- und Kühlhauspaneele. Wer jetzt an Industrie-Tristesse denkt, liegt falsch: ein Potpourri aus weißen, schwarzen und grauen Paneelen sorgt für elegante und dynamische Optik.
Zum Einsatz kam eine Kombination, die Wärmedämmung und Brandschutz vereint: Sie besteht aus Kingspans Kühlhauspaneelen mit dem eigens entwickelten IPN-Dämmkern und Brandschutzelementen mit Mineralwolldämmkern. Sie fallen in die Brandverhaltensklasse A2-S1,d0 und gelten somit als nicht brennbar (gemäß DIN EN 13501-1). Sie entwickeln im Brandfall keinen Rauch, und auch brennendes Abtropfen und Abfallen von Komponenten ist ausgeschlossen.
Wärmedämm-Rekord
Der Hersteller hat im Juli 2015 den neuen Dämmkern namens IPN-Quadcore auf den Markt gebracht – eine Weiterentwicklung des Dämmkerns IPN, der sich jahrelang auf dem Markt bewährt hat. Die Entwicklungsabteilung hat für den Schaum eine optimierte Zusammensetzung verwendet, sodass der Dämmkern sehr robust ist und eine Wärmeleitfähigkeit (Lambda- Wert) von nur 0,018 Watt pro Meter Kelvin erreicht. Das ist eine 20-prozentige Verbesserung gegenüber derzeit vergleichbaren Dämmmaterialien von Sandwich-Elementen.
„Dies ist der bedeutendste Durchbruch bei isolierten Wand- und Dachelementen seit einem Jahrzehnt“, sagt Michael Rinsch, Geschäftsführer der Kingspan GmbH. Und: „Die Dämmleistung lässt auch die Performance herkömmlicher Built-up-Systeme weit hinter sich – und das erlaubt einen schlankeren Aufbau.“ Durch die bessere Performance könne man schließlich Betriebskosten für Klimaanlagen erheblich senken und der Vision eines Null-Energie-Gebäudes ein Stück näherkommen, das sich vom externen Energiebezug unabhängig macht.
Sandwich-Paneele punkten
Laut Wolke gebe es weitere Gründe, aus denen das Sandwich-Paneel klassischen Built-up-Systemen den Rang ablaufe. Es habe beispielsweise bei der Montagesicherheit die Nase vorn: „Bei Built-up-Systemen kann es dazu kommen, dass am Bau beteiligte Montagefirmen Fugen unterschiedlich konstruieren. Das senkt die Luftdichtigkeit, sodass die Dämmleistung der gesamten Gebäudehülle leidet“, meint Wolke. Und weiter: „Beim Einsatz von Sandwich-Paneelen ist die Fugenplanung um ein Vielfaches vereinfacht, sodass man nach der Installation von optimaler Dämmleistung ausgehen kann“. Und zwar für mehrere Jahrzehnte. „Für IPN-Quadcore garantieren wir, dass die thermische Leistung nach 40 Jahren immer noch dem Einbauzustand entspricht – unabhängig von Veränderungen in Umgebung und Natur.“ Die Garantie sei zudem einfacher zu handhaben als die der Built-up-Systeme. „Da es sich um ein Einkomponenten-Bauteilsystem handelt, ist die Garantie viel übersichtlicher, und es gibt keine Konflikte mit Gewährleistungen anderer beteiligter Hersteller.
Bauzeiten verkürzen sich
Auch Bauzeiten sollen sich durch den Einsatz der Dämmmodule verkürzen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Built-up-Systemen ließe sich die Gebäudehülle erheblich schneller schließen, ist Wolke überzeugt. „Das führt dazu, dass man schneller mit dem Innenausbau beginnen und das Bauprojekt früher dem Kunden übergeben kann. Das spart Zeit und Geld.“ Bei der Montage benötige man zudem nur die Hälfte des Personals.
Umwelt freut sich
Außer Optik und Funktionalität legen immer mehr Architekten großen Wert auf Nachhaltigkeit. Zu den am weitesten verbreiteten Zertifizierungsmethoden zählt die Bre Environmental Assessment Method (Breeam). Sie ermöglicht es Bauherren und Betreibern, einen Nachweis für die Umweltstandards ihrer Gebäude zu erbringen – auch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen bietet diese Möglichkeit. „Solche Zertifizierungen spielen mittlerweile eine genauso große Rolle wie der Standort des Gebäudes oder dessen Kosten“, sagt Wolke. Beim Einsatz von Sandwich-Paneelen müssten Architekten bei der Gebäudeplanung keine Kompromisse eingehen. „Allein durch den Einsatz von IPN-Quadcore erhalten sie bis zu sechs Punkte mehr im Breeam-Bewertungssystem.“ Da die Sandwich-Elemente von nur einem Hersteller kommen, könne man außerdem auf die Zusagen in Hinblick auf Recycelbarkeit und Umweltfreundlichkeit vertrauen.
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