Der Gestaltung einer wärmegedämmten Fassade sind keine Grenzen gesetzt: Mit aufgesetzten Fensterfaschen verliehen Brüning + Hart Architekten, Münster, und der Malerfachbetrieb Christian Peplau GmbH, Drensteinfurt, den drei Neubauten des Wohnparks „Alte Dampfmolkerei“ in Billerbeck ein ausdrucksstarkes Erscheinungsbild. Die mit Dämmmaterial ausgestalteten Faschen heben sich nicht nur plastisch, sondern auch durch drei verschiedene Brauntöne farblich und durch einen Glattputz auch haptisch von den ansonsten weiß verputzten, leicht strukturierten Fassaden ab – eine inspirierende Idee zur Fassadengestaltung, die dem Gebäude-Ensemble eine spielerische Leichtigkeit gibt.
Zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils fünf beziehungsweise sechs Wohneinheiten sowie ein Haus mit Arztpraxis und Wohnungen – der neue Wohnpark Alte Dampfmolkerei befindet sich auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Gelände der ehemaligen Billerbecker Dampfmolkerei. Brüning + Hart Architekten entwarfen für das an der Holthauserstraße positionierte Grundstück ein Ensemble aus drei Wohngebäuden, die um einen gemeinsamen Innenhof gruppiert sind. Die beiden Baukörper an der Holthauser Straße sind straßenseitig stärker geschlossen und öffnen sich zur Hofseite hin.
So wie das von 1984 bis 2012 als Antik- und Auktionshaus genutzte große Bestandsgebäude der ehemaligen Dampfmolkerei haben auch die Neubauten eine ortsprägende Wirkung. Durch die geneigten Satteldächer und die der Hanglage angepassten Höhen fügen sich die Baukörper gut in die Umgebung ein. Dennoch sind sie eigenständig und identitätsstiftend. Dafür sorgen vor allem die von verschieden breiten Faschen eingerahmten Fenster der drei Neubauten. „Das Spiel mit den Öffnungen lässt das Ensemble spielerischer und leichter wirken und sorgt dafür, Volumen und Größe des Objekts etwas aufzulösen. Dieses Spielerische war der entwurfsbestimmende Punkt, der sich wie eine rote Linie durch das Projekt zieht“, erläutert Architekt Stefan Hart.
| Fassadengestaltung durch vorspringende Fensterfaschen
Weißer Putz mit Faschen in drei verschiedenen Brauntönen: Die eingerahmten Fenster lockern die Fassade auf, schaffen gleichzeitig aber auch Gemeinsamkeit. Um „echte“ Plastizität und Haptik zu erreichen, war es Brüning + Hart Architekten wichtig, dass die Faschen nicht nur Anstrich sind. Bei der Detailplanung wie der Fensterfaschen- und der Sockelausbildung mitsamt den benötigten WDVS-Anschlüssen sowie bei der Planung der Brandriegelpositionierung stand Brillux sowohl den Architekten als auch dem mit der Ausführung beauftragten Malerbetrieb Christian Peplau unterstützend zur Seite. Die Bereitstellung von Originalmustern diente als Entscheidungshilfe bei der Auswahl der unterschiedlich strukturierten Putze. „Wir haben in dieser Konstellation bereits einige Projekte umgesetzt. Die Zusammenarbeit mit den Architekten sowie mit unserem Kunden Christian Peplau läuft grundsätzlich sehr reibungslos und partnerschaftlich ab“, so Stephan Choinowski, Technischer Berater bei Brillux.
| Beschichtungsaufbau der Fassade
Durch die Kombination des WDV-Systems EPS Prime mit Brandriegeln aus Steinwolle-Dämmplatten erfüllt das Wärmedämm-Verbundsystem des Wohnparks Alte Dampfmolkerei die geforderte Eigenschaft schwerentflammbar. Die Fassadenflächen erhielten mit Silcosil KR K2 3674 einen vielseitig strukturierbaren siliconverstärkten Kratzputz, der witterungsbeständig und dabei diffusionsfähig ist.
Die Schlussbeschichtung erfolgte im Systemaufbau mit Silicon-Fassadenfarbe 918. „Mit ihren Wasser abweisenden Eigenschaften bei gleichzeitig hoher Diffusionsfähigkeit gewährleistet die Silicon-Fassadenfarbe 918 optimalen Substanzschutz und bietet zudem eine hohe Verschmutzungsresistenz. Für Extraschutz vor Algen und Pilzen fiel die Entscheidung auf die Protect-Qualität“, erklärt Stephan Choinowski.
| Ausführung der Fensterfaschen
Zur Erzielung der Plastizität wurden die Fensterfaschen nicht nur angedeutet. „Nach der Armierung der Fassadenflächen bildete das Malerteam der Christian Peplau GmbH die Faschen mit zwei Zentimeter starken Dämmplatten aus und armierte diese ebenfalls. „Die aufgesetzten Faschen waren durchaus eine Herausforderung. Es gab viel mehr Gewebeecken zu verarbeiten, die eweils schräg angezogen werden mussxxaten. Und um Rissbildungen zu vermeiden, musste man sehr sorgfältig arbeiten“, erklärt Christian Peplau, Inhaber des Malerbetriebs. Während die Fassade eine leicht gekörnte Struktur haben sollte, war für die Fensterfaschen ein möglichst glatter Putz gewünscht.
Die Ausführung erfolgte im Bereich der Faschen daher mit Rausan KR Feinputz 3530. Da der Hellbezugswert für die dunklen Brauntöne der Faschen unter 20 lag, kam hier als Schlussbeschichtung die 100-Prozent -Reinacrylat-Fassadenfarbe Evocryl 200 mit TSR-Formel zum Einsatz. Ein weiteres aufwendiges Detail der Fensterfaschen ist der schwarze Akzentstrich zwischen vorstehender Fensterfasche und Hauptfassade, der die plastische Wirkung der Einrahmung noch zusätzlich verstärkt. „Ob es um die Technische Beratung, die Mustererstellung, regelmäßige Baustellenbesuche oder darum geht, im Nachhinein noch einmal alles zu prüfen – Brillux hat uns während des gesamten Projekts toll begleitet“, so das Fazit von Stefan Hart.
Foto: Brillux