Die Premiere fand in außergewöhnlichem Rahmen statt: Gutmann Bausysteme präsentierte die neue Holz-Aluminium-Elementfassade für Hochhäuser erstmals im Rahmen der Zak Engineered Timber Envelopes- Konferenz – einer internationalen Fachtagung über den Einsatz von Holz in der Gebäudehülle im Februar 2022 in London.
Bei dem Event in der Central Hall Westminster war Gutmann als einer von mehreren Industriepartnern nicht nur an der begleitenden Ausstellung beteiligt. Max Radt, Sales Direktor Aluminium Systeme und Internationale Projekte, gestaltete mit seinem Vortrag über den Entwicklungsprozess der neuen Holz-Aluminium-Fassade auch das Programm der Konferenz mit.
„Für uns war diese Veranstaltung in London das optimale Umfeld zur Premiere des neuen Fassadensystems“, erläutert Max Radt, „hier konnten wir mit Experten aus der ganzen Welt die Materialtrends, Technik-Fortschritte und Marktchancen solcher Systeme diskutieren.“ Dabei bestätigten sich die Einschätzungen, die bei Gutmann zur Entwicklung der neuen Fassade geführt haben: Nach der Energieeffizienz rücken zunehmend Recyclingfähigkeit und nachwachsende Rohstoffe bei den Fassadenmaterialien in den Fokus, wodurch Holz klare Prioritäten genießt. Max Radt: „Traditionell werden im Wohnungsbau Holz-Aluminium Fenster eingesetzt, in Bürogebäuden und in Hochhäusern vor allen Dingen Aluminium. Ein integriertes System mit Holz und Aluminium gibt es für diese Gebäudetypologie in der Form noch nicht. Diese Lücke schließen wir jetzt.“
Zwei-Stufen-Prinzip ist die eigentliche Innovation
Gutmann nutzt als Basis das vorhandene Aluminium Elementfassadensystem EF68 mit allen Prüfungen zu Schlagregendichtigkeit, Schallschutz und den U-Werten. Diese Zertifizierungen lassen sich komplett auf das neue System übertragen. Im weiteren Prozess werden vor allem auf der Fassadeninnenseite Aluminiumwandungen durch eine Holz-Trägerschale ersetzt. „Die Statik ist komplett neu entwickelt“, erklärt Max Radt, „wir haben auf der einen Seite ein Aluminiumchassis, das für sich genommen tragfähig ist. Das produzieren wir beziehungsweise unsere Partner als Fassadenelement vor, transportieren und montieren es auf der Baustelle. Die endgültige statische Performance ist aber erst erreicht, wenn das Aluminiumchassis vor Ort mit der Holzträgerschale verbunden wird. Dieses zweistufige Prinzip stellt die eigentliche Innovation an unserem System dar.“
Die objektspezifische Flexibilität ist auch bei der neuen Holz-Aluminium-Elementfassade gegeben. Kunden, die bislang nur reine Aluminiumfassaden produziert haben, werden durch Gutmann in die Lage versetzt, auch das neue System fertigen und installieren zu können. Das Weißenburger Systemhaus liefert sowohl die Aluminiumkomponenten wie auch die Holzträgerschalen entweder zu den Kunden oder direkt auf die Baustelle.
Wissensvorsprung durch Holz-Alu-Fenster
Arnd Brinkmann, Geschäftsführer der Gutmann Bausysteme GmbH: „Unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung von hochwertigen Aluminiumfassadenkonzepten sowie unser Know-how bei Fenstersystemen aus Holz und Aluminium haben zur Entwicklung dieses modularen Fassadensystems geführt, mit dem wir die Bandbreite kreativer Fassadenlösungen erweitern und Holz als Bestandteil von Elementfassadensystemen einführen wollen.“ Dabei spielt natürlich auch das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle: Das gesamte System lässt sich vollständig rückbauen, sodass die einzelnen Komponenten getrennt recycelt werden können (Aluminium, Holz, Stahl, EPDM etc.). Zum Einsatz kommt ausschließlich europäisches, FSC-zertifiziertes Holz aus Wäldern in Bayern, Tschechien und Österreich.
Systemeigenschaften (basierend auf Elementfassade EF68):
- Schlagregendichtheit: RE750
- Luftdurchlässigkeit: AE
- Windlast: 1,35 kN/m² / 2,03 kN/m²
- Uf-Wert: 1,0
- Ucw 3-fach: 0,82 (Elementgröße 1.500 x 3.600 mm; Ug-Wert 0,7 W/m2K, Glasabstandshalter: MultitechG)