Der 27. April 2016 ist der „Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“ gewesen. Ausgerufen wurde er in Deutschland erstmals 1998 von der Deutschen Gesellschaft für Akustik (Dega). Ziel ist es seitdem, die Bevölkerung für die Lärmproblematik zu sensibilisieren und über Ursachen und Folgen des Lärms aufzuklären. In diesem Jahr stand der Tag unter dem Motto: „So geht leise!“
Lärm schadet der Gesundheit
Lärm wird von uns in vielen Alltagssituationen als Belastung erfahren, sei es als Fluglärm, Straßenlärm, Schienenlärm, in der Freizeit als Sportlärm oder aber auch als Nachbarschaftslärm, zum Beispiel durch die Nähe einer Schule, eines Kindergartens oder durch den Rasenmäher des Gartennachbarn. Aber was ist Lärm überhaupt? Geräusche werden durch Schall verursacht, der durch Schwingungen und dem wellenförmigen Druck einer Schallquelle zustande kommt: Ein Ton wird umso höher empfunden, je größer die Anzahl der Schwingungen (Frequenz) ist, bei großem Druck (Dezibel) wird der Ton umso lauter gehört.
Infolge häufiger und lang anhaltender Geräuschbelastungen können durch das Absterben der Sinneszellen im Innenohr nach und nach Hörschäden bis hin zur Taubheit entstehen, die nicht heilbar sind. Auch andere Körperfunktionen werden durch Lärm stark beeinträchtigt, da er als Stressfaktor wirkt und verschiedene Krankheiten begünstigt. Das haben viele internationale Studien gezeigt. Unter anderem verursacht permanenter Lärm einen Blutdruckanstieg, die Erhöhung der Herz- und Atemfrequenz sowie eine Veränderung bei der Durchblutung. Lärm ist somit als potenzieller Risikofaktor der Auslöser für Herz-Kreislauf- Erkrankungen mit der Gefährdung, einen Herzinfarkt zu erleiden. Aber auch wenn die Beschallung nicht zwangsläufig zu organischen Erkrankungen führt und/oder sich der Betroffene der allgegenwärtigen Geräuschbelastungen gar nicht bewusst ist, kann doch die Psyche Schaden nehmen, was sich als Konzentrationsprobleme, Gereiztheit und Nervosität äußern kann. Selbst die Lernfähigkeit und Gedächtnisfunktion kann sich bei Kindern verschlechtern.
Dass Lärm ein gesellschaftlich relevantes Problem ist und die Belastung der Bevölkerung reduziert werden muss, hat auch die Politik erkannt. Bereits 2002 trat die „Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rats über die Bewertung und die Bekämpfung von Umgebungslärm“ in Kraft. 2005 wurde sie in deutsches Recht umgesetzt und im Bundes-Immissionsschutzgesetz verankert. Wichtige neue Instrumente des Lärmschutzes in Deutschland sind seitdem die strategische Lärmkartierung und die Lärmaktionsplanung. Für alle Hauptverkehrsstraßen, Haupteisenbahnstrecken und Großflughäfen sowie für alle Ballungsräume werden danach Lärmkarten ausgearbeitet. Auf deren Grundlage werden unter Mitwirkung der Öffentlichkeit Lärmaktionspläne erstellt: Sie sollen Umgebungslärm verhindern, vermindern und in ruhigen Gebieten einer Zunahme des Lärms vorbeugen.
Grüne Lärmschutzwand
Wie man Pflanzen für den Schallschutz nutzen kann, damit beschäftigt sich seit Langem Hans Müller, Geschäftsführer des schwäbischen Unternehmens Helix Pflanzensysteme. So unterstützte er beispielsweise eine Forschungsarbeit des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP), die die Optimierung der Abschirmwirkung von Hecken und Gehölzen als Schallschutzpflanzen untersuchte. Forschungsziel der 2011 veröffentlichten Arbeit war es, Kenntnisse über eine geeignete Gestaltung von Schallschutzhecken und deren Wirkung zu erhalten (IBP-Bericht B-BA 4/2010).
www.helix-pflanzensysteme.de