Die Gemeinde Eurasburg bei Augsburg zeigt, dass sozialverträglicher Klimaschutz und regionale Wertschöpfung möglich sind: Bereits 60 Gebäude werden hier über ein Nahwärmenetz auf Basis von lokal erzeugter Biomasse versorgt. Die Kombination aus verbraucherfreundlicher Heizungstechnik und dem Einsatz erneuerbarer Energien ist in enger Zusammenarbeit von Kommunalpolitik und lokalen Handwerksbetrieben entstanden. Lösungen des Wärmetechnik-Spezialisten Danfoss ermöglichten die Umsetzung des Vorzeigeprojekts.
Die Gemeinde Eurasburg bei Augsburg setzt bei ihrer Kombination von sozialverträglichem Klimaschutz und regionaler Wertschöpfung auf Danfoss. Das dänische Unternehmen lieferte Übergangsstationen sowie Visualisierungs- und Steuerungssoftware für das Ende 2020 in Betrieb genommene örtliche Nahwärmenetz. Inzwischen sind 60 Gebäude der 1900-Einwohner-Kommune Eurasburg an das Netz angeschlossen, das seine Wärme aus einer zentralen Hackschnitzel-Anlage bezieht.
Die Übergangsstationen von Danfoss sind bei allen Anschlussnehmern des Nahwärmenetzes installiert und stellen dort eine zuverlässige Wärmeübergabe sicher. Jeder Gebäudetyp profitiert dabei von einer passenden Lösung: In Bauten mit bis zu 30 kW Heizlast werden standardisierte Stationen vom Typ VXe solo betrieben. In größeren Gebäuden mit 30 bis 100 kW Heizlast kommen DSA1 mini Stationen zum Einsatz, welche ebenfalls zu einem hohen Grad standardisiert sind. Anschlussteilnehmer mit über 100 kW Heizlast sind mit individuellen, frei geplanten Übergangsstationen ausgestattet. Selbsttätige Volumenstromregler in den Kompaktübergabestationen garantieren zusätzlich einen automatischen hydraulischen Abgleich des Netzes, das sich durch die cloudbasierte Danfoss Softwarelösung Leanheat Monitor optimal visualisieren und steuern lässt. Die zuständigen Heizungstechniker können bei Bedarf auf Knopfdruck Zähler- und Reglerdaten auslesen oder Einstellungen vornehmen – zu jeder Zeit, an jedem Ort über Handy oder Tablet. Auch lässt sich die Effizienz des Netzes mithilfe der gesammelten Daten weiter optimieren.
Ausgangspunkt der Realisierung des örtlichen Nahwärmenetzes in Eurasburg waren Überlegungen der Kommunalpolitik aus dem Jahr 2018, die sich mit einer Heizungslösung für den Erweiterungsbau der Kindertagesstätte beschäftigten. Nachdem grundsätzlich entschieden worden war, dass Erneuerbare Energien zum Einsatz kommen sollten, fiel die Wahl auf die Errichtung einer Hackschnitzel-Heizung. Da zahlreiche Einwohner der Gemeinde ihre Gebäude ebenfalls an das neue Heizungssystem mit anschließen wollten, wurde aus einem Einzelprojekt schließlich ein komplettes kommunales Nahwärmenetz. Die Lösung in Eurasburg zeichnet sich dabei nicht zuletzt durch ihre hohe soziale Verträglichkeit aus: In vielen der angeschlossenen Gebäude konnte der Anschluss an das Nahwärmenetz ganz unkompliziert und ohne zusätzliche Sanierungsmaßnahmen die veraltete Ölheizung ersetzen.
In Eurasburg ist so letztlich mit Unterstützung von Danfoss ein Vorzeigeprojekt für die Verbindung von Klimaschutz und regionaler Wertschöpfung entstanden: Planung, Errichtung und Betrieb des Netzes erfolgten durch einen Heizungsbauer aus dem Nachbarort, ein ortsansässiger Hackschnitzel-Produzent liefert den Brennstoff, und das Holz dafür wird aus Abfallprodukten der kommunalen Forstwirtschaft gewonnen. Die Hackschnitzel sind in der sehr waldreichen Region de facto eine regenerative Energiequelle, deren CO2-Ausstoß beim Verbrennungsprozess zudem weit hinter dem fossiler Brennstoffe liegt.