Ein regelmäßiger Luftaustausch hilft nach dem derzeitigen Kenntnisstand, die Viruslast zu senken.
Das RKI und die DGUV empfehlen, in Innenräumen für eine möglichst hohe Zufuhr von Frischluft zu sorgen, da das Coronavirus SARS-CoV-2 vor allem über Tröpfchen und feinste luftgetragene Flüssigkeitspartikel, sogenannte Aerosole, übertragen wird. In geschlossenen Räumen sinken Tröpfchen aufgrund ihrer Größe schnell zu Boden, doch Aerosole können sich in der Luft ansammeln und im ganzen Zimmer verteilen.
Arbeiten Menschen in schlecht oder nicht belüfteten Büros, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Infektion selbst dann, wenn der Mindestabstand von 1,5 m zwischen den Beschäftigten eingehalten wird.
Merke: Regelmäßiger Luftaustausch hilft dabei, die Viruslast zu senken.
Bei Fensterlüftung (freien Lüftung) ist eine Querlüftung optimal, die über einen Durchzug über möglichst gegenüberliegende weit geöffnete Fenster Raumluft schnell gegen Frischluft austauscht. Der Austausch der verbrauchten Luft in andere Räumlichkeiten sollte verhindert werden. Gut wirksam ist auch eine Stoßlüftung bei weit geöffnetem Fenster (besser mehrere in einem Raum gleichzeitig) über einige Minuten Dauer. Fall einzelne Personen Husten oder Niesen, egal ob zu Hause, im Büro oder in der Schule, sollte sofort eine Stoßlüftung durchgeführt werden. Ein bloßes Ankippen der Fenster ist unwirksam, auch wenn dies dauerhaft erfolgt. Als Faustregel gilt dabei (nach DGUV-Empfehlung) für Büroräume stündlich über die gesamte Fensterfläche zwischen 3 Min. im Winter und 10 Min. im Sommer lüften. Besprechungs- und Seminarräume sollten mindestens alle 20 Min. gelüftet werden.
Bei der technischen Lüftung (mechanische Lüftung) gelangt über raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) kontinuierlich gefilterte Frischluft von außen in die Innenräume. Werden zusätzlich Klimaanlagen eingesetzt, kann die Luft gleichzeitig noch erwärmt, gekühlt und be- oder entfeuchtet werden. Bei diesen Anlagen ist das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 über sachgerecht instandgehaltene RLT-Anlagen ist eher als gering anzusehen. Hier ist anzuraten die Außenluftzufuhr über die Anlage zu erhöhen, die angesogene Luft zu entfeuchten und den Umluftbetrieb abzuschalten.
In Innenräumen liefert die CO-Konzentration einen Anhaltspunkt für das richtige Lüften. Spätestens bei einer CO-Konzentration von 4,8 ppm (6,0 mg/m³) sollte ein Luftaustausch durchgeführt werden. Laut dem Umweltbundesamt darf der 8h-Mittelwert von 8,0 ppm (10,0 mg/m³) nicht überschritten werden. Daher empfiehlt sich der Einbau von CO-Meldern mit Display und Signalgebung.
Anzumerken ist auch, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 am Arbeitsplatz und auf dem -weg auch ein Arbeitsunfall sein kann.
Stefan Budde-Siegel VDI | Freier Sachverständiger
www.stefanbuddesiegel.de