Die Heizungsmodernisierung – eine Maßnahme, die gut überlegt sein will. Schließlich soll die neue Heizung nicht nur für Behaglichkeit sorgen, sondern auch noch sparsam im Verbrauch, klimaschonend und kostengünstig in der Anschaffung sein. Dafür müssen sich Hausbesitzer zunächst einen Überblick über die Möglichkeiten verschaffen.
Ist die Heizung älter als 20 Jahre, lohnt sich in den meisten Fällen ein Austausch. Die Klassiker unter den modernen Heizungen sind Gas- und Öl-Brennwertkessel. Beide nutzen die eingesetzte Energie nahezu komplett aus und sind so sehr effizient. Für eine Gasheizung ist allerdings ein Anschluss ans Gasnetz erforderlich, bei der Ölheizung lagert der Energievorrat im eigenen Tank. Das macht unabhängig, spart Gebühren und ermöglicht den Energieeinkauf bei günstigen Preislagen.
Öl-Brennwerttechnik als kostengünstiger Einstieg in Energiewende
Wer also eine ältere Ölheizung im Keller stehen hat, kann kosten- und klimabewusst auf Öl-Brennwerttechnik setzen: Sobald die neue Anlage läuft, werden bis zu 30 Prozent Heizöl und Treibhausgasemissionen eingespart. Eine weitere Einsparmöglichkeit ist die Kombination mit Solaranlage oder Holzkaminofen. Diese Option nutzt bereits mehr als die Hälfte der Ölheizer. „Damit bietet die Öl-Brennwerttechnik einen vergleichsweise kostengünstigen Einstieg in die Energiewende“, sagt Adrian Willig, Geschäftsführer des Instituts für Wärme und Oeltechnik. Und auch auf die Zukunft ist die Öl-Brennwerttechnik vorbereitet: „Die Mineralölwirtschaft arbeitet an der Entwicklung neuer, treibhausgasreduzierter, flüssiger Energieträger.“
Sind Wärmepumpe, Pelletheizung & Co. Alternativen?
Die elektrische Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme mithilfe von Strom und leitet sie ins Heizsystem. Effizient ist das allerdings nur in gut gedämmten Niedrigenergiehäusern mit Wand- oder Fußbodenheizung. Je schlechter die Dämmung, desto höher sind die laufenden Kosten. Und klimaschonend ist der Betrieb der elektrischen Wärmepumpe nur mit Ökostrom. Auch Pelletheizungen liefern nur klimaneutrale Wärme, wenn das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt. Dieses Holz ist jedoch nur begrenzt verfügbar. Fernwärmenetze sind keine massentaugliche Lösung, da sie nur in wenigen Regionen vorhanden sind und oft auch wesentlich kostenintensiver als vergleichbare Einzelheizungen wären.
Öl: Umstellung auf anderes Heizsystem ist teurer
Anhand eines Beispielhauses hat das IWO eine Vergleichsrechnung für die Anschaffungs- und die Betriebskosten für verschiedene Heizungsanlagen aufgestellt. Berechnungsgrundlage ist ein ölbeheiztes Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Fläche. Dabei zeigt sich: Die Modernisierung der Ölheizung mit Öl-Brennwerttechnik ist die kostengünstigste Lösung. Im direkten Vergleich kostet z. B. eine Öl-Brennwertheizung mit einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung für das Beispielhaus 13.200 Euro, das gleiche System mit einer Gas-Brennwertheizung liegt schon bei 15.150 Euro. Noch teurer sind Wärmepumpe und Pelletheizung: Die Umstellung auf eine Wärmepumpe schlägt mit 20.850 Euro zu Buche, eine Pelletheizung mit 23.850 Euro.
Wer seine neue Öl-Brennwertheizung bezuschussen lassen will, kann sich mit der Aktion „Deutschland macht Plus!“ inklusive der staatlichen Förderung bis zu 3.200 Euro sichern. Für alle Modernisierungsvorhaben berechnet der Fördermittel-Service die individuelle, maximale Fördersumme: Die Experten unterstützen oder übernehmen die Antragsstellung für den Hausbesitzer bei KfW und BAFA.
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