Der Zentralfriedhof in Stettin gehört zu den drei größten Nekropolen in Europa. Neu angelegt wurde er im Jahr 1901 nach den Vorbildern des Parkfriedhofes Ohlsdorf in Hamburg und des Zentralfriedhofes in Wien. Das polnische Nationaldenkmal ist die Ruhestätte von über 300.000 Verstorbenen, zugleich aber auch eine eindrucksvolle Parkanlage und mit seinen wertvollen Grab- und Denkmälern, wie zum Beispiel der „Mutter Erde“ von Ernst Barlach, ein Besuchermagnet für viele Touristen und Kunstinteressierte. Den Haupteingang zum „Park der Toten“ bildet eine monumentale Toranlage im neoromanischen Stil mit einer Breite von über 70 Metern. Das Ensemble beherbergt im linken Flügel eine Friedhofskapelle und im rechten die Friedhofsverwaltung. Der Entwurf des Eingangsbereiches wie auch der prachtvollen neoromanischen Kapelle am anderen Ende der zentralen Allee stammen von dem deutschen Architekten Wilhelm Meyer-Schwarztau, der auch das Konzept für die gesamte Friedhofsanlage entwickelt hat. Er orientierte sich dabei an der Idee des italienischen „Campo Santo“.
Das Eingangsportal war im Laufe der Jahre mehrmals renoviert worden. Zuletzt wurde die Fassade im Jahr 2009 saniert und dabei zugleich das Dach provisorisch Instand gesetzt. In 2019 stand dann die grundlegende Sanierung des Daches an. Dabei sollten schadhafte Teile des alten Dachstuhls ersetzt, die alte Eindeckung komplett erneuert und dabei auch eine Unterdeckbahn installiert werden. Das Amt für kommunale Dienste als Bauherr legte dabei Wert auf ein besonders hochwertiges Material, das die Funktionstüchtigkeit der Dachkonstruktion über viele Jahre hinweg sicherstellt. Der ausführende Dachdeckerbetrieb, die Gozdera Cezary Dachy aus Stettin, schlug deshalb den Einsatz der Unterdeckbahn Delta-Maxx Plus der Dörken GmbH & Co. KG vor, mit der man bereits bei anderen historischen Sanierungsprojekten gute Erfahrungen gemacht hatte – auch im Hinblick auf die Verarbeitungseigenschaften. Den Bauherrn überzeugte die vom Hersteller gewährte objektbezogene Funktionsgarantie von 25 Jahren.
Die Verlegung der Bahn erfolgte sehr effizient und zeitsparend. Die Bahn wurde dafür wie gewohnt von der Rolle weg parallel zur Traufe verlegt und am oberen Rand mit Tackerklammern im Überlappungsbereich fixiert. Der reißfeste und feuchtigkeitsunempfindliche Trennstreifen der integrierten Klebezonen am Bahnenrand wurde dann einfach abgezogen und die Bahn im selben Arbeitsgang mit der darunter liegenden Anschlussbahn im Überlappungsbereich Folie auf Folie verklebt. Der Dachraum erhielt damit sofort einen sicheren Schutz vor Wind und Wetter, so dass die Arbeit in der Friedhofsverwaltung auch während der Baumaßnahmen im rechten Seitenflügel ungestört weitergehen konnten. Im Anschluss erhielt das Dach eine neue Eindeckung mit keramischen Rautenziegeln in Anthrazitgrau. Sie verleiht dem Dach eine hochwertige Optik in Anlehnung an eine klassische Schieferdeckung.