CO2-reduziertes Aluminium
Mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat sich der Sonnenschutz-Spezialist Warema ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2030 will das Unternehmen unter anderem die CO2-Emissionen seiner Produkte um 30 Prozent senken. Der Product Carbon Footprint (PCF) der gängigsten Warema Produkte zeigt: Das eingesetzte Aluminium verursacht mit Abstand die meisten CO2-Emissionen. Aus diesem Grund setzt Warema jetzt genau dort an.
Ausgehend vom Basisjahr 2021, für das Warema erstmalig den CO2-Fußabdruck der gesamten Unternehmensgruppe mit 260.000 t CO2-Äquivalenten (CO2e) ermittelt hat, sank der Wert bereits 2022 um rund 11 % auf 232.000 t CO2e. Weitere Einsparziele stehen auf der Agenda: So soll bis 2030 ein reduzierter Verbrauch von fossiler Energie und Strom die Emissionen um weitere 42 % senken. Außerdem sollen die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette um mindestens 25 % geringer ausfallen. Gelingen soll dies durch eine deutlich gesteigerte Energieeffizienz, den Ausbau erneuerbarer Energien und den Zukauf CO2-reduzierter Rohstoffe. Hier steht vor allem Aluminium als energieintensiver aber für die Herstellung der Sonnenschutz-Systeme zentraler Werkstoff im Mittelpunkt. Durch Recyclinganteile und durch den zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien bei der Produktion des Aluminiums will Warema die CO2-Bilanz des in den Sonnenschutz-Produkten eingesetzten Aluminiums optimieren.
Product Carbon Footprint rückt Aluminium in den Fokus
Warema hat den CO2-Fußabdruck seiner drei gängigsten Sonnenschutz-Lösungen analysiert: den Fenster-System Raffstore, den Vorbau-Rollladen und die Vorbau-Markise, jeweils in mittlerer, handelsüblicher Produktgröße und Ausführungsvariante. Dabei hat das Unternehmen die gesamte produktbezogene Wertschöpfungskette betrachtet, vom Rohstoff bis zur Entsorgung. Analysiert wurden dabei alle drei Scopes, das heißt, sowohl direkte und indirekte Emissionen am Produktionsstandort sowie indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette.
Das Ergebnis: Die CO2-Emissionen der Sonnenschutz-Produkte liegen zwischen 265 und 293 kg CO2e. Die Fenstermarkise zeigt im Vergleich den geringsten, der Rollladen den höchsten Ausstoß. In allen Fällen sorgen die zugekauften Rohstoffe – und dabei besonders das Aluminium – für den Löwenanteil bei den CO2-Emissionen. Allein diese schlagen mit bis zu 90 % der Gesamtemissionen zu Buche, weshalb die Entscheidung von Warema, künftig vermehrt CO2-reduziertes Aluminium einzukaufen, am größten Hebel ansetzt.
CO2-Einsparpotenzial in der Nutzungsphase
Ein weiteres Ergebnis der Analyse: Den CO2-Emissionen gegenüber steht das Einsparpotenzial während der Nutzungsphase, das bis zu 28-mal höher ist als der CO2-Ausstoß. Eine Fenstermarkise kann bei den angenommenen Nutzungsbedingungen1 bis zu 7297 kg CO2e einsparen, ein Raffstore bis zu 5834 kg CO2e und ein Rollladen immerhin noch bis zu 3931 kg CO2e. Damit liegt das Potenzial für die CO2-Einsparung selbst beim Rollladen noch 13-mal höher als der CO2-Ausstoß über den gesamten Lebensweg betrachtet.
Sonnenschutz als Baustein klimaresilienten Bauens
Ein außenliegender Sonnenschutz ist ein wichtiges Instrument für die Energieeffizienz und Klimaresilienz eines Gebäudes: Er reduziert den sommerlichen Energieeintrag durch die Sonnenstrahlung massiv, wodurch ein Aufheizen des Gebäudes verhindert wird. In klimatisierten Gebäuden werden durch einen effektiven Sonnenschutz Kühllasten und damit Energieaufwand und CO2-Emissionen reduziert.
Durch die Sonneneinstrahlung im Winter kann der Heizenergiebedarf durch einen automatisierten Sonnenschutz um bis zu 30% reduziert werden (Studie Ingenieurbüro Hauser im Auftrag IVRSA). Mit einem gut geplanten Sonnenschutz lässt sich das Wohlbefinden steigern und Investitions- sowie Betriebskosten reduzieren, da Klimaanlagen und Heizungen kleiner dimensioniert und gezielter eingesetzt werden können.
Dies unterstreicht die Bedeutung des außenliegenden Sonnenschutzes für das nachhaltige und klimaresiliente Bauen – sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung. Durch den Einsatz CO2-reduzierter Rohstoffe optimiert Warema die Bilanz des Sonnenschutzes in diesem Zusammenhang noch weiter.
1 Die Berechnung der potenziellen CO2-Einsparung bezieht sich auf einen Raum in einem Nichtwohngebäude (LxBxH 8,25m x 5,4m x 2,8m) mit einem Fensterflächenanteil von 70 Prozent (16,17m2) auf der Westseite. Für die aktive Kühlung wurden 22 Grad Celsius festgelegt. Angenommene Nutzungsdauer des Sonnenschutz-Produkts: 20 Jahre bzw. 10.000 Lastwechsel. Durchgeführt wurden die Berechnungen mit einem Tool der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG).