Schwemmen mit Nieder-, Mittel- oder Hochdruck, Schrubben mit Bürstentechnologie, Heißwasserreinigung – die Möglichkeiten in der Nassreinigung sind vielfältig. Wollen Kommunen ihren Gerätepark bestmöglich ausstatten, gilt es vorab die häufigsten Einsatzszenarien zu definieren: Geht es um die oberflächliche Grobreinigung von Baustellen, um die tägliche Reinigung von Straßen und Gehwegen oder um die Entfernung von fettigem Schmutz in der Fußgängerzone? Wofür eignet sich welche Methode, und gibt es Fälle, in denen es besser ist, auf einen Dienstleister zurückzugreifen? Einsatzgebiete sowie Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden und Maschinen – ein kleiner Leitfaden.
Verschlammte Straßen nach Hochwasser freispülen
Beim Schwemmen mit kaltem Wasser werden häufig Kommunalmaschinen mit Schwemmbalken verwendet; alternativ kommen manuell geführte Geräte wie Hochdruckreiniger zum Einsatz. Immer gilt es die passenden Düsen auszuwählen und den Druck an die geplante Anforderung anzupassen. Für Grobreinigungen wird üblicherweise Niederdruck bis 12 Bar angewendet. Damit lassen sich auf Baustellen große Mengen Staub binden oder verschlammte Straßen nach einem Hochwasser freispülen. Die verfügbaren Lösungen sind relativ günstig in der Anschaffung, benötigen jedoch sehr viel Wasser und entsprechend große Tanks.
Ein Kandidat für den flexiblen Einsatz ist das Mitteldruck-Schwemmen. Es eignet sich für die tägliche Unterhaltsreinigung auf Straßen und Gehwegen ebenso wie für eine schnelle Reinigung von Baustellen. Bewährt hat sich die Kombination von Drücken bis 40 Bar und einem Wasserbedarf von bis zu 3.000 Liter pro Stunde. Lediglich eine Tiefenreinigung ist nicht möglich, da der Wasserdruck dafür nicht ausreicht. Für besonders harte Fälle, beispielsweise die Intensivreinigung eines Volksfestplatzes, setzen Kommunen häufig auf Hochdruckschwemmen. Das Wasser dringt dabei mit 250 Bar (oder mehr) tief in die Poren der Oberflächen ein und spült sie rein. Der Wasserverbrauch ist im Vergleich zu Nieder- und Mitteldruckschwemmen geringer – allerdings bei höheren Anschaffungskosten. Die Nassreinigung mit Bürstentechnologie ist im Außenbereich immer stärker im Kommen, da die Ansprüche an die Reinigung höher werden. Teilweise geht es sogar darum, hochwertige Straßenbeläge in Fußgängerzonen vor dem Ergrauen zu schützen und möglichst nachhaltig zu pflegen. Während in der Innenreinigung häufig Walzenbürsten bevorzugt werden, sind in der Außenreinigung meist Tellerbürsten im Einsatz. Sie überzeugen durch einen geringeren Verschleiß, hohe Flächenleistung und arbeiten mit kleiner Umdrehungszahl und niedrigem Anpressdruck. Kommunalmaschinen mit Schrubbdecks bieten neben diesen Vorteilen der Tellerbürstentechnologie üblicherweise einen niedrigen Wasserverbrauch.
Maschinenpark klug bestücken
Wer seinen Maschinenpark klug bestückt, sucht nach einem Anbieter, dessen Maschinen sich zudem flexibel einsetzen lassen. Sie sollten kehren und nass reinigen können sowie den Wechsel zwischen verschiedenen Anbaugeräten schnell ermöglichen. So sind, je nach Sauberkeitsbedürfnis, Einsätze mit Schrubbund Kehrdeck im Wechsel planbar, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ist es in Sonderfällen nötig, Reinigungsmittel einzusetzen, lohnt es sich, mit dem Anwendungstechniker oder Fachberater des Herstellers die passende Kombination aus Bürste und Reinigungsmitteln zu klären. Die manuelle Heißwasserreinigung mit Hochdruck-Trailer und handgeführten Wasserwerkzeugen eignet sich besonders für Detailarbeiten. Dazu zählt die Entfernung von organischen Verfärbungen und öligem beziehungsweise fettigem Schmutz. Da die Systeme autark verwendbar sind und keinen Wasser- und Stromanschluss benötigen, ermöglichen sie auch die Reinigung an schwer zugänglichen Stellen. Passend zum Einsatzgebiet, ist die Flächenleistung in der manuellen Heißwasserreinigung eher gering. Wer eine hohe Flächenleistung benötigt, beispielsweise zur Aufbereitung von Böden, Kaugummientfernung, Ölspurbeseitigung oder zur Reinigung von Tartanbahnen, sollte sich einen Dienstleister suchen, der über die passende Ausrüstung verfügt. Denn aufgrund der hohen Anschaffungskosten lohnt es sich für Kommunen meist nicht, diese Maschinen selbst in den Gerätepark aufzunehmen. www.kaercher.com