300.000 Menschen finden ab 2024 ihr neues Zuhause in der mongolischen Steppe. 30 Kilometer südlich von der Hauptstadt Ulaanbaatar entsteht eine neue Stadt: die Maidar Eco City. In zehn Jahren soll sie nicht nur die bisherige Hauptstadt entlasten, sondern zudem zum weltweiten Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung werden. Mit dem Vorzertifikat in Platin hat die DGNB die zukünftige Öko-Stadt bereits geadelt. Drees & Sommer, Stuttgart, unterstützte den Bauherrn, die Maidar City LLC, bei dem Zertifizierungsprozess und begleitet die Stadtentwicklung als Berater.
Maidar Eco City für bis zu 300.000 Menschen
Mitten im Gebiet der Borg-Khan-Gebirge wachsen in den kommenden Jahren 114 Quadratkilometer bestehend aus Wohngebieten, Geschäftsvierteln und Industrie, Straßen sowie Parkanlagen aus dem Steppenboden. Eine zurzeit im Bau befindliche Buddha-Statue – mit 54 Metern höher als die New Yorker Freiheitsstatue – markiert bereits heute den Mittelpunkt der neuen Metropole in der Mongolei.
Gemeinsam mit einem internationalen Planungsteam entwickelt Drees & Sommer die Maidar Eco City. In ihr sollen einmal bis zu 300.000 Menschen wohnen – unter ökologischen Bedingungen, die weltweit vorbildlich sein sollen. Im Sommer wurde die erste Konzeptphase mit der offiziellen Vorzertifikatsverleihung der DGNB in Platin abgeschlossen. Zwischenzeitlich ist Drees & Sommer auch mit dem Entwicklungsmanagement und der Projektorganisation beauftragt. Der Entwurf für die neue Metropole stammt aus der Feder des Kölner Architekten Stefan Schmitz.
Nachhaltige Stadtentwicklung – eine Stadt ohne Autos
Maidar Eco City entlastet in Zukunft die bisherige Hauptstadt Ulaanbaatar, die aus allen Nähten platzt. Dort leben rund 1,3 Millionen Einwohner. Das ist fast die Hälfte der gesamten mongolischen Bevölkerung. Die Folgen sind verschmutzte Luft, Stau und Wassermangel. Aus diesem Grund steht die Regierung hinter dem Vorhaben des privaten Bauherrn, der Maidar City LLC, eine neue Hauptstadt zu gründen. Sie soll nicht nur zum neuen geistigen und kulturellen Zentrum der Mongolei, sondern zudem zum Vorzeigeprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung werden.
Wichtigster Entwurfsgedanke ist die „Stadt der kurzen Wege“. Die Stadt wird in verschiedene Stadtteile aufgeteilt. Jeder Bezirk ist als autonome Stadt in der Stadt konzipiert. So befinden sich in jedem der Stadtteile im Umkreis von 600 Metern alle wichtigen Versorgungseinrichtungen. Autos sind für die künftigen Einwohner der Öko-Stadt weder erforderlich noch gewollt: Die Hauptstraßen der Maidar City, die „Urban Arteries“, sind ausschließlich für Fußgänger, Radfahrer und öffentliche, elektrisch betriebene Verkehrsmittel ausgelegt. Sie verbinden die Zentren der einzelnen Bezirke miteinander ohne die stark befahrenen Straßen zu kreuzen. Die Stadtteile sind durch landschaftlich gestaltete Grünbereiche getrennt, die für Freizeitangebote, Sport und Erholung genutzt werden.
Mit eigenständiger Trinkwasserversorgung und landwirtschaftlichen Flächen südlich der Stadt versorgt sich die Stadt selbst. Das Trinkwasser wird aus Bergflüssen in Pflanzbeeten gefiltert und in einem See gespeichert. Rund 50 Prozent der Energie soll die neue Metropole aus erneuerbaren Quellen beziehen. Eine Windkraftanlage liegt östlich der neuen Stadt und wird ausgebaut. Als nächsten Schritt erarbeiten die Experten dann den Projektterminplan.
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www.maidarcity.com