Die größte schwimmende Fotovoltaikanlage in Deutschland wird derzeit auf einem Baggersee in Renchen bei Achern im Ortenaukreis in Baden gebaut. Damit soll der Startschuss für ein neues Flächenpotenzial der regionalen Energiewende fallen. Nur 2 Prozent der Seefläche werden von den Modulen bedeckt, und doch liefert die Anlage rund 800.000 Kilowattstunden grünen Strom pro Jahr. „Gemeinsam mit Erdgas Südwest entstand die Idee des klimaneutralen Kiesabbaus. Die großen Geräte wie Bagger, Brecher und Förderbänder verbrauchen viel Strom. Den erzeuge ich nun selbst und umweltfreundlich“, fasst der Kieswerksbetreiber Armin Ossola den Start der Kooperation zusammen.
Der Fotovoltaikstrom wird vor Ort produziert und zu zwei Dritteln direkt dort wieder verbraucht. Zusätzlich werden rund 560.000 Kilogramm CO2 pro Jahr eingespart. Für Erdgas Südwest stehen weitere Baggerseen im Fokus, allerdings nur solche, die noch in Betrieb sind. „Im Gegensatz zu Freiflächenanlagen konkurrieren die Anlagen auf einem Baggersee mit keiner anderen Nutzung. Außerdem passen Produktion und Verbrauch des Stroms zeitlich zusammen“, erklärt Ralf Biehl, Geschäftsführer von Erdgas Südwest. Durch die Kühlung des Wassers sei im Vergleich zu Freiflächen- oder Dachanlagen sogar ein Mehrertrag von rund 10 Prozent zu erwarten. „Kieswerke benötigen viel Energie. Sie regenerativ zu erzeugen und keine zusätzlichen Flächen zu benötigen sollte ein wichtiger Beitrag der Branche zum Klimaschutz sein“, sagt Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg.