Über 350.000 Mal wurde im vergangenen Jahr auf Umweltproduktdeklarationen des Institut Bauen und Umwelt e. V. (IBU) zugegriffen – so oft, wie noch nie. Ein eindrucksvoller Beweis, dass der Bausektor seiner Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit gerecht werden möchte.
Mit der Umweltproduktdeklaration (EPD) steht im Bauwesen ein Instrument zur Verfügung, das sachlich, neutral und wissenschaftlich fundiert Informationen über die Umweltwirkung von Bauprodukten liefert. Die Bereitstellung spezifischer Produkt-Ökobilanzen ist unter anderem notwendig für die Gesamtbetrachtung nachhaltiger Gebäude und deren Zertifizierung. Aspekte der Nachhaltigkeit können dadurch bereits bei der Gewinnung von Rohstoffen und der Herstellung sämtlicher Komponenten ansetzen und entlang der gesamten Wertschöpfungskette verfolgt werden. Das IBU, mit rund 230 Mitgliedern europaweit, größter Zusammenschluss von Herstellern der Baustoffindustrie, hat bis heute über 2500 Umwelt-Produktdeklarationen veröffentlicht, die wiederum mehrere tausend Produktgruppen und Einzelprodukte abdecken. Im vergangenen Jahr wurden diese EPDs über 350.000 Mal auf der Internetseite des IBU aufgerufen und heruntergeladen. Im Vergleich zu 2018 hat sich die Anzahl der Aufrufe und Downloads mehr als verdoppelt.
„Der enorme Nachfrageanstieg binnen weniger Jahre zeigt, dass Nachhaltigkeit im Bausektor angekommen ist und intensiv praktiziert wird“, sagt IBU-Geschäftsführer Dr. Alexander Röder. So werden EPDs immer häufiger in Ausschreibungen eingesetzt. Architekten und Planer greifen auf sie zurück, unter anderem um Ökobilanzen für Gebäude erstellen und so deren ökologischen Fußabdruck quantifizieren und optimieren zu können. Auch Bauherren und Investoren bewerten Objekte mit zunehmender Tendenz danach – nicht zuletzt auch weil die Nachhaltigkeit von Gebäuden mittlerweile einen allgemein anerkannten Treiber des Marktwerts darstellt.
Als einer der international führenden Programmbetreiber für Umweltproduktdeklarationen im Bauwesen hat das IBU Grundvoraussetzungen geschaffen, dass der ökologische Aspekt in die Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden einfließen kann. Dank ihres praktischen, wissenschaftlichen und politischen Engagements verfügt das IBU über einen Industriestandard, der sich in allen Bereichen der Baubranche etabliert hat. Sämtliche EPDs des IBU basieren auf internationalen Normen und sind durch unabhängige Dritte zertifiziert.