Mitte Januar hat Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks anlässlich ihres Berichts im Bundeskabinett zur Entwicklung der Flüchtlingslage einen Maßnahmenplan zur Förderung von bezahlbarem Wohnraum veröffentlicht. Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) begrüßt die Einbringung vielversprechender Ideen und fordert nun eine zeitnahe Umsetzung. „Insbesondere die Schaffung weiterer Anreize für den Wohnungsneubau und die Senkung der Herstellungskosten sind sehr wichtige Bausteine zur Lösung der aktuellen Probleme. Wir fordern die Bundesländer dazu auf, die vorgestellten Maßnahmen ebenfalls zu unterstützen, sodass einer schnellen Umsetzung nichts im Wege steht“, erklärte Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA nach Veröffentlichung des Maßnahmenkatalogs.
Sonderabschreibung für Wohnungsbau
Eine vom Bundesbauministerium vorgeschlagene Sonderabschreibung für Wohnungsbau in Regionen mit Engpässen, mit der bis zu 35 Prozent der Anschaffungs- oder Herstellungskosten steuerlich geltend gemacht werden könnten, wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. „Der ZIA hat die Einführung eines solchen Anreizes stets gefordert und diskutiert. Jetzt wäre es zu schön, um wahr zu sein, wenn diese Diskussion ein Ergebnis zeigen würde. Die anstehenden Aufgaben zur Schaffung von Wohnraum und zur Weiterentwicklung unserer Städte werden nur gelingen, wenn die Bundesregierung die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen schafft“, so Mattner weiter.
Die grundsätzliche Bereitschaft zur Senkung der Herstellungskosten ist sehr zu begrüßen, wenngleich hierfür mehrere Maßnahmen notwendig sind. „Nicht zuletzt die Verschärfung der Energieeinsparverordnung zum Jahresanfang hat zu einer weiteren Verteuerung des Bauens geführt. Insbesondere bei der seriellen Bauweise gibt es aktuell große Chancen, wenn Fehler der Vergangenheit wie einseitige Belegungen und soziale Monokulturen vermieden werden“, sagte Mattner. Der Verband erkläre sich zudem bereit, seinen Sachverstand in der angekündigten Arbeitsgemeinschaft „AG Standards im Bauwesen“ einzubringen, um eine ganzheitliche Diskussion und Umsetzung zu gewährleisten.
Ganzheitliche Stadtentwicklung fördern
Der ZIA wies zudem darauf hin, dass eine dauerhafte Fokussierung des Wohnungsbaus die wirtschaftliche Stärke der deutschen Städte gefährden könnte. „Zu einer ganzheitlichen Stadtentwicklung gehören alle Nutzungsarten der Immobilienwirtschaft. Selbstverständlich muss die menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen aktuell oberste Priorität haben, darf aber nicht das ausschließliche Ziel sein“, erklärte Mattner. Ziel müsse es daher sein, die Personalengpässe in den Bauämtern schnellstmöglich zu beseitigen, um mittelfristig auch wieder neue Büro-, Einzelhandels- und weitere Gewerbeimmobilienprojekte in den Kommunen genehmigen zu können.
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