Der Nachbar zahlt weniger…
Gleicher Wohnort, gleicher Stromverbrauch – dennoch zahlen manche Haushalte bis zu 80 Prozent mehr. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Toptarif. Eine vierköpfige Familie aus Pforzheim muss beim örtlichen Grundversorger durchschnittlich 1269 Euro für ihren Strom aufwenden. Die gleiche Menge würde sie beim günstigsten Anbieter schon für rund 700 Euro erhalten.
Große Preisunterschiede von bis zu 67 Prozent zeigen sich auch in Fürth, Hanau, Siegen, Marl und Gelsenkirchen. Am geringsten sind die Differenzen in Dresden, Moers und Halle. Die Auswertung der 100 größten deutschen Städte zeigt die großen Differenzen zwischen den Tarifen der Grundversorgung und den günstigsten verfügbaren Tarifen: Von München bis Kiel zahlen Verbraucher, die noch nie ihren Anbieter gewechselt haben, zwischen 1091 und 1294 Euro – im günstigsten Tarif sind es zwischen 344 und 565 Euro weniger.
Zusammensetzung des Strompreises
Nach Angaben der Bundesnetzagentur werden rund ein Drittel der Haushalte zu Grundversorgungstarifen beliefert. Der Strompreis setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen und entwickelt sich regional unterschiedlich. Etwa ein Viertel müssen Versorger als Netznutzungsentgelte für die Nutzung der Stromnetze abgeben. Diese variieren bundesweit und sind zum Beispiel in den neuen Bundesländern deutlich höher als in den alten. Etwa die Hälfte des Strompreises setzt sich aus Steuern, Abgaben und Umlagen zusammen. Ein Viertel des Preises können die Versorger selbst bestimmen: „Je nachdem wie stark der Wettbewerb und das Wechselverhalten in einer Region sind, nutzen Versorger diesen Spielraum auch und geben Einsparungen bei der Strombeschaffung und im Vertrieb an die Verbraucher weiter“, erklärt Klaus Hufnagel, Geschäftsführer des Vergleichsportals Toptarif.
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