Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das Magazin Spiegel Online streben 84 Prozent der Befragten den Erwerb einer eigenen Immobilie an. Besonders die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen möchte in den kommenden fünf Jahren kaufen statt mieten. Damit geht ihre Absicht in die Richtung der Bundesregierung, die das Ziel hat, die Wohneigentumsquote zu erhöhen, um den angespannten Mietmarkt zu entlasten. Der Bau- herren-Schutzbund sieht die Rahmenbedingungen für eine anhaltend hohe Immobiliennachfrage allerdings weiterhin stark ausbaufähig. Ihr Geschäftsführer Florian Becker nennt zwei wesentliche Handlungsansätze: „Um die Rahmenbedingungen für potenzielle Eigenheimbesitzer zu verbessern, müssen die Verbraucherrechte beim Wohnungskauf weiterentwickelt und die Grunderwerbssteuer gesenkt werden.“
Vor allem beim Wohnungskauf vom Bauträger bestünden gravierende Gesetzeslücken, die zu existenzbedrohenden Szenarien führen könnten. Dies gelte insbesondere im Insolvenzfall des Bauträgers. Gehe der pleite, komme der Käufer aktuell kaum aus seinem Vertrag. Es drohten lange Rechtstreite und kostspielige Bauzeitverzögerungen. „Damit Verbraucher bei Bauträgergeschäften den Anbietern nicht schutzlos ausgeliefert sind, müssen dringend wie im Koalitionsvertrag vorgesehen die gesetzlichen Grundlagen verbessert werden“, sagt Becker. Dass die Immobilienpreise aktuell sehr hoch sind, ist der überwiegenden Anzahl der Befragten bewusst: Mehr als 70 Prozent halten die Preise in Metropolregionen für überbewertet, 86 Prozent rechnen mit weiteren Preissteigerungen in den kommenden Jahren. „Damit der Traum vom Eigenheim weiterhin leistbar bleibt, sollte die Bundesregierung zügig damit beginnen, über eine Absenkung der Grunderwerbsteuer zu diskutieren“, sagt Becker. Dies sei ein wirksamer Hebel, der allen bei der Eigenheimbildung zugutekomme. Beim Vorhaben der Bundesregierung, die Kaufnebenkosten zu senken, sollte dies deshalb höchste Priorität haben.
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