Die zurückliegenden Wochen hatten es in sich – hohe Durchschnittstemperaturen, örtlich bis über 38 Grad, und anhaltender Sonnenschein belasteten nicht nur die Menschen, auch die moderne Technik wurde beansprucht. Photovoltaikanlagen erzeugten Strom in Übermengen und speisten diesen unaufhaltsam in das Netz ein, wodurch zahlreiche Netzbetreiber Unkosten in Millionenhöhe zu beklagen hatten.
Immense Redispatch-Kosten für Netzbetreiber
Die Betreiber müssen trotz Erzeugungs- und Verbrauchsschwankungen eine kontinuierliche Netzfrequenz gewährleisten, um ein stabiles Stromnetz aufrechtzuerhalten. Muss in den laufenden Kraftwerksplan eingegriffen werden, beispielsweise aufgrund der erhöhten Einspeisung von Solarstrom, entstehen dem Netzbetreiber zusätzliche Kosten, da er den Strom der abgeregelten konventionellen Kraftwerke trotzdem bezahlen muss.
Energiespeicher als Lösung
Statt der nunmehr stärker geforderten und zugleich stark kritisierten Nord-Süd-Trasse quer durch Deutschland, deren Realisierung in keinster Weise absehbar ist, könnten stattdessen Energiespeicher als dezentrale Lösung, die kostengünstiger, effizienter und schneller zu realisieren ist, dienlich sein – soweit die Position des Bundesverbands Energiespeicher (BVES). Die Technik könnte mit ihrem umfangreichen Leistungsspektrum dazu beitragen, das Netz zu stabilisieren und anfallende Kosten für nicht abgenommenen Strom sowie für das Netzengpassmanagement deutlich verringern.
Hierzu fehlt es aber bislang an einem geeigneten und dem Nutzen entsprechenden Refinanzierungsmodell für die Energiespeicher, weshalb eine Änderung im neuen Energiemarktdesign dringend notwendig ist, so der Verband weiter.
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