Noch nie haben deutsche Immobilienfirmen ihre Lage so gut eingeschätzt wie im zweiten Quartal 2016. Auch die Erwartungen für die Zukunft sind sehr positiv, wie der neue Immobilien-Index des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt. Trotz der Euphorie bleiben die Investoren aber vorsichtig, die Ergebnisse bieten keinen Grund, eine Blase anzunehmen.
Die Immobilienwirtschaft ist in einem neuen Stimmungshoch: Im zweiten Quartal des Jahres bewerteten die für den IW-Immobilien-Index befragten Unternehmen ihre Lage mit einem Wert von 87,4 – das sind so viele Punkte wie noch nie seit Beginn des Index vor zwei Jahren. Und die Hochkonjunktur soll weiter gehen: Trotz der bereits sehr guten Lage erwarten die Firmen mehrheitlich, dass ihr Geschäft in den nächsten zwölf Monaten noch besser laufen wird.
Positiver Blick in die Zukunft
Besonders gut geht es Unternehmen, die in Wohnungen investieren: Sie schätzten ihre Lage mit 96,8 nahe am Maximum von 100 ein. „Angesichts zahlreicher geplanter Regularien überrascht die Euphorie auf dem Wohnungsmarkt ein wenig“, sagt Immobilienexperte Michael Voigtländer. So möchte die Bundesregierung die Modernisierungsumlage kappen und die Mietpreisbremse weiter verschärfen.
Erstmals befragten die Forscher die Firmen auch zu ihren Erwartungen auf mittlere und lange Frist. Die Antworten beruhigen: Zwar rechnete für die nächsten zwei Jahre kein einziges Unternehmen mit fallenden Wohnungspreisen und 81 Prozent erwarten weitere Preissteigerungen. Doch den Unternehmen scheint klar, dass es nicht ewig so weitergehen wird: Für die nächsten drei bis fünf Jahre gehen nur noch 43 Prozent von steigenden Preisen aus, für die Zeit danach sind es sogar nur noch 28 Prozent der Firmen. „Die Investoren zeigen damit, dass sie achtsam bleiben und die Perspektiven nicht irrational positiv bewerten“, sagt Voigtländer. „Der aktuelle Boom muss also nicht in einer Blase enden, sondern kann ein Happy End haben.“
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