Im Immobilienbereich könnte in Deutschland massiv Energie gespart werden, doch Eigentümer sanieren ihre Gebäude selten. Der Hauptgrund: Viele wissen nicht, wie viel sie sparen und welche Fördermittel sie nutzen können. Wie die Politik das mit guten Beratungsangeboten ändern könnte, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.
Hauseigentümer sind verunsichert
Gesetze und Förderangebote für Immobilien ändern sich oft. Entsprechend verunsichert sind Haus- und Wohnungseigentümer – was sie davon abhält zu investieren und zu sanieren. Das zeigt das neue IW-Gutachten, das im Auftrag der Schwäbisch-Hall-Stiftung „bauen-wohnen-leben“ in Kooperation mit dem Zentralverband des deutschen Handwerks und dem Volkswirtschaftlichen Institut für Mittelstand und Handwerk entstanden ist. Demnach wissen Gebäudebesitzer wenig über die wirtschaftlichen Vorteile einer Sanierung und die finanziellen Mittel, die der Staat dafür bereitstellt.
Energieberater könnten diese Wissenslücken schließen und Eigentümern helfen, Fördergelder zu akquirieren. Trotzdem lassen sich nur wenige Hausbesitzer beraten. Wahrscheinlich, weil sie sich zwischen den verschiedenen Angeboten kaum zurechtfinden.
Energieberatung muss vereinheitlicht werden
Das Institut schlägt deshalb vor, Beratungsprozesse und Berichte zu vereinheitlichen, die Ausbildungsinhalte der Berater stets – wie beim Gebäudeenergieberater (Hwk) – dem aktuellen technischen Stand anzupassen und bestehende Kontrollverfahren effektiver zu nutzen. So erhalten Hausbesitzer einen besseren Überblick über die verschiedenen Angebote und können Vertrauen in die Beratung entwickeln. Zusätzlich könnte der Beratungsmarkt auch Handwerkern, Ingenieuren oder Architekten offen stehen, die zur Qualität der Beratungsleistungen beitragen könnten.
Ralph Henger vom IW Köln sieht in einer hochwertigen Energieberatung eine große Chance: „Wenn sich die Beratung aus einem Guss präsentiert, könnte sie die Sanierungsquote massiv erhöhen und dazu beitragen, das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, den Wärmebedarf bei Gebäuden bis 2050 um 80 Prozent zu senken.“
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