Die Umlage zum Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG), mit der der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert wird, erreicht laut Medienberichten im Jahr 2017 ein Rekordniveau von 6,88 Cent pro Kilowattstunde.
Außer der EEG-Umlage steigen auch die Kosten für den Ausbau der Stromnetze. Dämpfend wirken die sinkenden Großhandelspreise an der Strombörse. „Durch die neue EEG-Umlage und die steigenden Netzgebühren könnten die Strompreise im kommenden Jahr auf ein Rekordhoch klettern“, prognostiziert Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Die niedrigeren Großhandelspreise können die steigenden Kosten der Energiewende nicht ausgleichen.“
Deutlich teurer
Die Erhöhung der Netzgebühren wird in Teilen Deutschlands deutlich über die EEG-Erhöhung hinausgehen. Allein in Bayern müssen 1,9 Millionen Haushalte allein durch steigende Netzgebühren mit einer Mehrbelastung von 75 Euro rechnen. Gleiches gilt für eine Million Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Für sie könnte die Stromrechnung im kommenden Jahr insgesamt um 82 Euro (7,5 Prozent) steigen. Für einen Musterhaushalt mit 4000 Kilowattstunden bedeuten die ersten Erhöhungen der Verteilnetzbetreiber um 11,7 Prozent eine Mehrbelastung von 31 Euro netto. Verrechnet mit der gestiegenen EEG-Umlage (21 Euro netto) und den sinkenden Großhandelspreisen (27 Euro netto), ergibt sich einschließlich der Mehrwertsteuer eine durchschnittliche Strompreiserhöhung von insgesamt 3 Prozent, also mehr als 30 Euro.
Die Stromversorger sind verpflichtet, Preiserhöhungen mindestens sechs Wochen vorher schriftlich mitzuteilen. In der Regel haben die Kunden dann die Möglichkeit, zum Datum der Preiserhöhung zu kündigen.