Der Klimawandel hat bisher noch keinen Einfluss auf Bauschäden und ihre Beseitigungskosten. Zu diesem Ergebnis gelangt eine vom Bauherren-Schutzbund in Auftrag gegebene Studie. Die ausgewerteten Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft und der VHV-Versicherung belegen jedoch, dass in bestimmten Regionen Deutschlands eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, von spezifischen Unwetterschäden betroffen zu werden. Dort sollten Bauherren gezielt vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Die Auswertung der Schadensdaten zeigt, dass Wohngebäude in Deutschland aufgrund ihrer soliden Bauweise zumeist ausreichend gegen auftretende Unwetter geschützt sind.
Dennoch kommt es in Ausnahmefällen, etwa bei den Stürmen Kyrill 2007 oder Xynthia 2010, zu deutlich mehr Gebäudeschäden und relevanten Schadenssummen. Der höchste Einzelschadendurchschnitt wurde im Jahr 2013 mit knapp 6000 Euro in Baden-Württemberg verzeichnet und ist auf den Sturm Andreas zurückzuführen. Auffällig ist, dass die Regionen Deutschlands eine unterschiedlich hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen, mit spezifischen Schäden infolge von extremen Wetterverhältnissen konfrontiert zu werden. Gebäude in Nordrhein-Westfalen sind besonders betroffen von Stürmen und Starkniederschlägen. Gebäude in Baden-Württemberg und Bayern sind vor allem gegen Schäden anfällig, die durch Hagel und Schneedruck entstehen.
Im Osten Deutschlands zeigt sich die größte Betroffenheit durch Überschwemmungen. Es ist nicht abzusehen, wie häufig und wie stark extremes Wetter zukünftig auftritt. Die Studie macht jedoch auf das Gefährdungspotenzial aufmerksam. „Vor allen untersuchten Schadensarten können sich Verbraucher durch vorbeugende planerische und bauliche Maßnahmen schützen. Idealerweise werden sie auf die typischen Unwetterschäden in ihrer Region abgestimmt“, rät Florian Becker, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbunds. Diese Optimierungen könnten sowohl beim Neubau als auch beim Gebäudebestand ergriffen werden. Die Erfahrung der Versicherer zeigt darüber hinaus, dass wetterbedingte Schäden häufig auf Mängel am Bau zurückzuführen sind. Aus diesem Grund ist es ratsam, Bestandsbauten regelmäßig instand zu halten.
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