Zu den ärgerlichsten Themen in der Baubranche gehören die Fehlerkosten. Sicher, keiner ist vor Fehlern gefeit und gegen steigende Material- und Energiekosten kann man nur bedingt etwas machen, aber dennoch sind Zusatzkosten durch mangelnde Bauplanung und -ausführung schlichtweg unnötig. Allerdings kann eine Aufsummierung der Fehler zu einem wahren Kosteninferno ausufern – insbesondere Großprojekte scheinen Kostenexplosionen magisch anzuziehen. Die im Rahmen der aktuellen Jahresanalyse 2015/2016 von BauInfoConsult insgesamt 545 befragten Architekten und Verarbeiter schätzen, dass der entstandene Fehlerkostenanteil am gesamten Branchenumsatz im Schnitt bei rund 10 Prozent liegt.
Großprojekte nur die traurige Spitze des Eisberges
Wie schlimm der Fehlerteufel in der Branche wütet, lassen die umsatzanteiligen Fehlerkosten erahnen: Nach Meinung der Architekten und Verarbeiter macht der Anteil der Fehlerkosten am Branchenumsatz im Schnitt 10 Prozent aus – dies wäre allein bezogen auf den statistisch erfassten Umsatz eine Summe von 9,9 Milliarden Euro im Jahr 2014. Im Vergleich zur letztjährigen Analyse bedeutet dies ein leichtes Absinken um etwa eine halbe Milliarde Euro. Dennoch ist der Fehlerkostenanteil immer noch katastrophal hoch – wobei die Pannen bei den medienwirksamen Großprojekten wie etwa dem Berliner Hauptstadtflughafen nur die traurige Spitze des Eisberges sind.
Es ist besonders auffällig, dass ein Drittel der befragten Bauunternehmen sogar von einem jährlichen Fehlerkostenanteil von über 11 Prozent ausgeht. Dies könnte damit zusammenhängen, dass gerade sogenannte „Rohbauschäden“ leider immer noch häufig auftretende Mängel sind.
Die Ergebnisse sind Bestandteile der vor kurzem erschienenen Jahresanalyse 2015/2016, der jährlichen Studie von BauInfoConsult zu Konjunktur und Entwicklungstrends in der Bau- und Installationsbranche.
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