Auf die Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) in Deutschland kommen deutliche Preissteigerungen zu. Rund drei Viertel aller professionellen Immobilienverwalter planen, die Verwaltungsgebühr noch in diesem Jahr zu erhöhen. Im Durchschnitt streben sie eine Preissteigerung um fünf Prozent an. Bereits im vergangenen Jahr haben 70 Prozent der Verwalter die Grundvergütung um durchschnittlich sechs Prozent angehoben. Dies ist ein Ergebnis des 4. Branchenbarometers des Dachverbandes Deutscher Immobilienverwalter (DDIV), dessen Ergebnisse auf der Befragung von 478 Verwaltungsunternehmen aus ganz Deutschland beruhen.
Erwartungen an Immobilienverwaltungen steigen
„Die Anforderungen an die Immobilienverwalter werden immer umfangreicher“, kommentiert DDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler das Ergebnis des Branchenbarometers. „Die Qualität der Dienstleistung muss sich auch in der Vergütungsstruktur widerspiegeln. Deshalb ist eine maßvolle Erhöhung der Vergütungen unumgänglich.“ Kaßler verweist darauf, dass die Immobilienverwaltung ein komplexes Tätigkeitsfeld darstellt, das sowohl kaufmännische als auch technische und rechtliche Fachkenntnisse erfordert. Bereits heute müssen Immobilienverwalter über 50 Gesetze und Verordnungen kennen und anwenden. Gleichzeitig kommen immer neue Aufgaben hinzu – beispielsweise durch das 2015 in Kraft getretene Bundesmeldegesetz und die in vielen Bundesländern geltende Rauchwarnmelderpflicht.
Diese zunehmende Komplexität wirkt sich auf die Struktur der Verwalterbranche aus. „Kleine Unternehmen mit weniger als 400 vermieteten Einheiten werden es künftig schwer haben, Neukunden zu gewinnen und sich erfolgreich am Markt zu behaupten“, prognostiziert Martin Kaßler. „Denn immer mehr Wohnungseigentümergemeinschaften entscheiden sich für eine professionelle Verwaltung mit spezialisierten Mitarbeitern.“
Die Verwalterbranche ist traditionell kleinteilig und regional geprägt. Dem 4. DDIV-Branchenbarometer zufolge machen Kleinstverwaltungen, die nicht mehr als 400 Einheiten verwalten, derzeit noch 27,2 Prozent aller Verwaltungsunternehmen aus. Nur 12,2 Prozent gehören in die Kategorie der großen Verwaltungen mit mindestens 3.000 verwalteten Einheiten.
www.ddiv.de