Ambitionierte Ressourcen- und Klimaschutzziele in Europa und Deutschland kennzeichnen den Energie- und wirtschaftspolitischen Diskurs der letzten Jahre. Ein Schlüssel für die Erreichung dieser Ziele liegt im größten Energieverbrauchssektor Europas und Deutschlands, dem Wärmemarkt. dieser bietet die höchsten Energieeinspar- und Co2-Minderungspotenziale überhaupt.
Sowohl in Europa, insbesondere aber in Deutschland ist der Anlagenbestand dramatisch veraltet. Von rund 21 Millionen zentralen Wärmeerzeugern in deutschen Heizungskellern entsprechen rund zwei Drittel nicht mehr dem Stand der Technik und verbrauchen zu viel Energie. Sowohl für die Modernisierung als auch für den Neubau bietet die Heizungsindustrie ein umfangreiches Portfolio an hocheffizienten Lösungen. Hybride Systeme ermöglichen hohe Effizienzgrade und die Einkopplung von erneuerbaren Energien. Eine Variante des hybriden Systems stellt die Wärmepumpe in Kombination mit einem Brennwertgerät dar. Die Wärmepumpe übernimmt in Zeiten, in denen ein geringer Wärmebedarf herrscht, die Teillast. Besteht ein hoher Wärmebedarf, wie etwa im Winter, federt das Brennwertgerät die Spitzen ab. Ebenso kann die Wärmepumpe nach dem gleichen Prinzip mit einem Festbrennstoffkessel kombiniert werden. Auch die Kombination eines Brennwertgeräts mit einer solarthermischen Anlage gilt als hybrides System und kann sowohl im Bestand als auch im Neubau eingesetzt werden. Gerade hier ist aufgrund des geringen Wärmebedarfs die Wärmepumpe als alleinstehende Lösung gut geeignet. Wünscht sich der Betreiber ein hohes Maß an Energieautarkie, kann er diese mit einer Fotovoltaikanlage kombinieren und so den selbst produzierten Strom zum Heizen nutzen.
In Zukunft kann die Wärmepumpe in Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage und einem elektrischen Speicher auch im Zentrum ei -nes Home-Energy-Management-Systems (HEMS) stehen. Der Energiemanager koordiniert das Zusammenspiel von Verbrauchern und Erzeugern. Die Fotovoltaikanlage liefert günstigen Strom zum Antrieb der elektrischen Wärmepumpe. Die Kombination aus Wärmepumpe und Fotovoltaikanlage steigert die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems. Der überschüssige Solarstrom, der im Gebäude nicht zeitgleich verbraucht wird, lässt sich zur Ladung des Batteriespeichers nutzen.
Schließlich stellt die Brennstoffzellenheizung eine effiziente Lösung zur Wärmeversorgung dar. Diese Technologie nutzt die chemische Energie eines Brennstoffs wie beispielsweise Erdgas und wandelt diese in elektrischen Strom und Wärme um. Gasbetriebene Brennstoffzellen sind extrem energieeffizient und sparen CO2 ein. Deshalb besteht für die Brennstoffzellentechnik eine besonders attraktive Förderung.
Alle modernen Wärmeerzeuger verfügen mittlerweile über eine Schnittstelle zum Internet und lassen sich somit bequem per App über Tablet oder Smartphone steuern. Das steigert nicht nur den Komfort, sondern ermöglicht zusätzliche Energieeinsparpotenziale.
Der Status quo moderner Heizungstechnologien – von der effizienten Wärmeerzeugung bis hin zur Wärmeübergabe – ist auf der ISH zu sehen. Die Heizungsindustrie präsentiert in den Hallen 11 und 12 die neuesten Lösungen und Heizsysteme, die hohe Effizienz mit der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien kombinieren. Über diese Technologien und weitere Themen rund um den Wärmemarkt informiert die ISH zudem gemeinsam mit dem BDH und seinen Partnern im Rahmen des ISH-Technologie- und Energie-Forums, das 2019 erstmals in Halle 11.1 stattfindet.
Für die Leser der Fachzeitschrift Modernisierung gibt es auch bei der kommenden ISH die Möglichkeit, die wichtigsten Neuheiten auf einem Messerrundgang kennenzulernen. Die Teilnahme an den Rundtouren ist kostenlos, und darüber hinaus gibt es bei Anmeldung ein Messeticket kostenlos dazu. Genaue Informationen in der Januar-Februar Ausgabe und unter immoclick24.de ab Jahresanfang 2019.
www.ish.messefrankfurt.com
Foto: Messe Frankfurt