Grün für die Stadt
Urbanität ist der Trend der Zukunft. Seit 2005 gibt es weltweit bereits 20 Megastädte, seit 2007 leben genauso viele Menschen in Städten wie auf dem Land. Und der Trend ist ungebrochen. So progostiziert die UNO einen Anstieg der städtischen Bevölkerung bis 2030 auf über 60 Prozent. Keine 20 Jahre später sollen es laut der Organisation dann schon rund 70 Prozent sein. Da tut auch viel Grün in der City Not.
Mit dem heutigen Wissen um die Möglichkeiten, Grenzen und Notwendigkeiten urbanen Lebens und Wohnens muss und wird sich auch das Bauen in den Städten der Zukunft verändern. Insbesondere die Schaffung von Grünflächen und das konsequente Begrünen von Bauteilen wie Dächern und Fassaden erlebte in den vergangenen Jahren einen neuen Aufschwung. Konzepte wie Urban gardening finden zumeist in den weiter wachsenden Großstädten immer mehr Anhänger. Neben dem Nutzwert werden grüne Flächen mittlerweile von vielen Architekten, Planern und Bauherrn auch als Gestaltungselement verstanden und eingesetzt.
Gleichzeitig weiß man um die positiven Auswirkungen von begrünten Dachflächen auf die zusätzlich Schutzwirkungen, die Regenwasserspeicherfähigkeit, die Artenvielfalt und die Flächenentsiegelung. Ähnliches erhofft man sich auch durch die Begrünung vertikaler Flächen im urbanen Raum. Hier stehen bekanntlich vor allem die mögliche Verbesserung der Sauerstoffproduktion, CO2-Bindung, Feinstaubfilterung, des Mikroklimas sowie des Schallschutzes im Fokus.
Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik, Oberhausen, und Biolit, Essen, entwickelt Unika, Rodgau, technische Möglichkeiten und Konzepte zur vertikalen Begrünung auf Basis von mineralischen Bauelementen aus Kalksandstein. Über die Realisierung von prototypischen Pilotprojekten soll zugleich untersucht werden, welche Auswirkungen vertikale Begrünungen auf den Schallschutz, die Feinstaubbindung und die Verbesserung des Mikroklimas hat.
Hierzu wurden spezielle Bauelemente entwickelt, die entsprechende Pflanzenarten wie Moose, Gräser, Sedum etc. aufnehmen können und als Vegetationsbasis dienen. Gleichzeitig lassen sich die Elemente zu Modulen zusammenfassen und ermöglichen so standsichere vertikale Begrünungsebenen.