Hohe Diffusionsfähigkeit ist gefragt
In Kempten ist im Jahr 2013 mit der Sanierung der Punkthäuser Am Augarten begonnen worden. Durch die Lage nahe dem Gebirgsfluss Iller kommt ein Wärmedämm-Verbundsystem zum Einsatz, das der hohen Luftfeuchtigkeit dauerhaft standhält.
Das kommunale Wohnungsunternehmen Sozialbau Kempten wurde bereits 1956 gegründet und blickt mittlerweile auf eine fast 60-jährige Geschichte zurück. Als wesentliche Kernaufgabe sieht die Sozialbau die ganzheitliche Modernisierung ihres Bestands, um qualitativ hochwertigen und zeitgemäßen energetischen Wohnraum zu schaffen. In den vergangenen zehn Jahren wurden bereits rund 80 Millionen Euro investiert. Etwa 40 Millionen Euro sollen auch in den kommenden fünf Jahren zur stetigen Qualitätsverbesserung des Bestands eingesetzt werden.
Zu den umfangreichen Modernisierungsprojekten gehören auch die Punkthäuser Am Augarten in Kempten, die in den 70ern errichtet wurden. Damals spielte baulicher Wärmeschutz keine große Rolle. Was früher moderner Wohnraum war, konnte zuletzt den heutigen energetischen Anforderungen nicht mehr genügen. Eine Modernisierung war dringend erforderlich, und so begann die Sozialbau Kempten im Jahre 2013 mit der Sanierung des ersten Punkthauses.
KfW-Energieeffizienzhaus 100
Das Wohnungsunternehmen wollte zur Sanierung der Wohnhochhäuser Am Augarten ein nachhaltiges Dämmmaterial einsetzen. Deshalb sollte die Dämmung neben der Verwendung ökologisch und gesundheitlich unbedenklicher Rohstoffe und einer möglichst energiesparenden Herstellung für eine dauerhaft wartungsfreie Fassade sorgen.
Um Fördergelder zu erhalten, musste der neue Wärmeschutz den Anforderungen eines KfW-Energieeffizienzhauses 100 genügen. Aufgrund der bauphysikalischen Eigenschaften fiel die Wahl des Bauherrn auf das Multipor-Wärmedämm-Verbundsystem, das sämtliche Anforderungen problemlos erfüllt.
Für den stellvertretenden Sozialbau-Geschäftsführer Mike Waliser war die Nachhaltigkeit des Wärmedämm-Verbundsystems das Hauptkriterium. Zertifikate belegen die Umweltfreundlichkeit der nur aus Kalk, Sand, Zement und Wasser hergestellten Mineraldämmplatten. Überdies verhindert die hohe Diffusionsfähigkeit eine Feuchtebildung auf der Wandoberfläche, was insbesondere für das Wohnhochhaus, das in unmittelbarer Nähe des Gebirgsflusses Iller liegt, sehr wichtig ist. Abschließend überzeugte die Dämmung damit, dass im Brandfall weder Rauch noch giftige Gase erzeugt werden.
Einfache Montage
Nach dem Entfernen der alten Faserzementplatten wurde das unverputzte
Bestandsmauerwerk vollflächig von Schmutz, Staub sowie lose anhaftenden Substanzen gereinigt und von Unebenheiten befreit. Anschließend konnten die Fassaden mit Multipor-Tiefengrund vorbereitet werden. Danach wurden die Multipor-Mineraldämmplatten per Randwulst-Punkt-Verklebung mit Klebemörtel aufgebracht. Um eine hohe Windsogsicherung zu gewährleisten, fixiert zusätzlich je ein Multipor-Schraubdübel jede einzelne Platte im Mauerwerk.
Schutz vor Algen und Pilzen
Durch die Lage nahe dem Gebirgsfluss Iller ist die Fassade permanent einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Die diffusionsoffene Kombination aus Mineraldämmung und mineralischem Edelputz plus Silikatanstrich des Multipor-Wärmedämm-Verbundsystems beugt der Feuchteakkumulation auf der Wandoberfläche vor, weil sie Feuchte durch Zwischenspeicherung aufnimmt und durch Austrocknung wieder abgibt.
Damit ist ohne Einsatz von umweltbelastender Chemie ein ausreichender Schutz der Fassaden vor Feuchtigkeitsschäden gegeben. So sorgt das mineralische Wärmedämm-Verbundsystem für trockene Wandoberflächen und reduziert damit umweltfreundlich und nachhaltig die Gefahr der Algen- und Pilzbildung. Vom hohen wirtschaftlichen Wärmeschutz, den die neue Dämmung bietet, profitieren in erster Linie die Mieter der Sozialbau Kempten durch die spürbare Reduzierung des Heizenergieverbrauchs und den damit deutlich niedrigeren Heizkosten.