Weil die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien mehr kostet, als sie am Markt einspielt, erhalten Anlagenbetreiber einen milliardenschweren Zuschuss. Auch die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ändert daran kaum etwas – im Gegenteil: In den kommenden 10 Jahren dürften die Förderkosten weiter steigen, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt.
Steigende EEG-Umlage
23,1 Milliarden Euro kostet die Förderung für Erneuerbare Energien mittlerweile pro Jahr – das macht 6,35 Cent extra für jede Kilowattstunde (kWh). Das ist einer der Gründe, warum das EEG jüngst reformiert wurde. Nun müssen sich einzelne Technologien ab 2017 um die Förderung in Auktionen bewerben. So sollen die Ausbaumengen kontrolliert und die Kosten schneller gesenkt werden. Der Ansatz ist richtig, die Wirkung jedoch begrenzt, zeigt die Studie: Alleine die im Rahmen des neuen Gesetzes ans Netz gehenden Anlagen könnten die Förderkosten bis 2025 noch einmal deutlich ansteigen lassen – um 3,3 bis 6,9 Milliarden Euro jährlich. Hinzu kommt, dass auch der Förderbedarf alter Anlagen nicht konstant ist. Der Bedarf steigt oder sinkt – je nachdem, wie sich die Preise am Strommarkt entwickeln. Insgesamt dürften die Förderkosten bis 2025 auf 24,8 bis 32,9 Milliarden Euro jährlich anwachsen, rechnen die Experten vor. Das bedeutet umgerechnet eine EEG-Umlage zwischen 7,5 und 10 Cent je kWh.
Strompreis bleibt unkalkulierbar
Wie hoch die Zahlungen ausfallen, hängt von vielen Faktoren ab. Der wichtigste ist der Strompreis, doch dessen Entwicklung ist kaum vorhersehbar. „Diese und andere Unsicherheiten sind problematisch – schließlich sind viele Industriezweige auf planbare Stromkosten angewiesen“, erklärt Expertin Esther Chrischilles. Daher sei es wichtig, dass die Politik langfristiger plane als bisher. „Wir brauchen bereits heute einen Zeitrahmen und Regeln für die Post-EEG-Ära – in der Übergangszeit sollten die Kosten nicht über den Strompreis finanziert werden.“
Das Kurzgutachten wurde im Auftrag der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V., der Unternehmerverbände Niedersachen e.V. sowie der Plattform Die Energieintensiven Industrien in Deutschland erstellt.
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