Bezahlbares Wohnen steht auf Platz eins der wichtigsten strategischen Herausforderungen der rund 3.000 im GdW organisierten Wohnungsunternehmen. Inbegriffen sind darin neben der Miethöhe auch die Betriebs- und Energiekosten. Erst dahinter rangieren die Bau- und Modernisierungskosten, wie die Auswertung der aktuellen Jahresstatistik des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft zeigt.
Ergebnis wenig verwunderlich
„Es ist nicht überraschend, dass die Unternehmen flächendeckend in den alten und neuen Bundesländern das bezahlbare Wohnen als wichtigste strategische Herausforderung angegeben haben. Hohe Baukosten und übertriebene Auflagen führen dazu, dass hauptsächlich Wohnungen im höheren Preissegment errichtet werden können. Wir brauchen steuerliche Anreize, eine Investitionszulage und weniger Auflagen, damit sich daran etwas ändern kann“, so Axel Gedaschko, Präsident des GdW.
In Folge der aktuellen Wohnungspolitik wird zu wenig gebaut. Das bestätigen auch die kürzlich veröffentlichten Baufertigstellungszahlen des Statistischen Bundesamts. Demnach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 247.700 Wohnungen fertiggestellt. Das war nur ein Prozent mehr (rund 2.400 Wohnungen) als im Vorjahr. 2014 hatte die Steigerungsrate bei den Baufertigstellungen gegenüber dem Vorjahr noch bei 14,2 Prozent gelegen. Das sind deutlich weniger Wohnungen, als erwartet und die Dynamik nimmt weiter ab. Gerade für die Ballungsgebiete sind das schlechte Aussichten.
Wohnungsbau-Dynamik nimmt stetig ab
„So kann es nicht weitergehen. Alle von der Baukostensenkungskommission bereits identifizierten Maßnahmen müssen jetzt dringender denn je umgesetzt werden, damit der Wohnungsbau wieder für alle bezahlbar wird“, forderte Gedaschko. Seit dem Jahr 2000 ist der Neubau von Mehrfamilienhäusern in Deutschland um rund 49 Prozent teurer geworden, wie neue Analysen der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE Kiel) zeigen. Zusätzlich bremst die Politik den Neubau mit Eingriffen ins Mietrecht und immer neuen Verschärfungen der Energieeinsparvorgaben aus.
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