Die neue Aufzugnorm EN 81-20/50 bringt mehr Sicherheit und Fahrkomfort in europäische Aufzüge. Sie ist verbindlich für alle Anlagen, die ab dem 1. September 2017 in Verkehr gebracht werden. So werden unter anderem stärkere Kabinenwände und -türen vorgeschrieben. Ein engmaschiger Lichtvorhang an den Türen soll zudem das Einklemmen verhindern. Auch wenn die neue Norm EN 81-20/50 derzeit noch nicht verbindlich ist, wird die Firma Schindler die Sicherheitsverbesserungen bereits jetzt erfüllen: Seit dem 2. Dezember wird jedes neue Aufzugangebot auf Grundlage der neuen Norm erstellt.
Vorzeitige Umsetzung garantiert Planungssicherheit
„Als Marktführer in Deutschland sehen wir uns in der Verantwortung, Sicherheits-Updates zum Schutz unserer Nutzer und unserer Techniker schnellstmöglich umzusetzen“, sagt Meinolf Pohle, Vorsitzender der Geschäftsführung von Schindler in Deutschland. Erhebliche Ressourcen habe man investiert, um den gesamten Produktionsprozess von Forschung, Material über Lieferanten bis zur Zertifizierung auf die neue Aufzugnorm anzupassen. Damit ist Schindler der erste Hersteller auf dem Markt, der standardmäßig Aufzüge nach der Norm EN 81-20/50 anbieten wird.
Für die Kunden bietet diese vorzeitige Umsetzung der neuen Aufzugnorm viele Vorteile: So erfüllen ihre neuen Anlagen bereits jetzt einen Sicherheitsstandard, den andere gegebenenfalls erst bei einer Aufzugmodernisierung realisieren können. Hinzu kommt: Bei Bauverzögerungen, die das Inverkehrbringen der Aufzuganlage bis zum 31. August 2017 verhindern, kann ein nach alter Norm geplanter und eingebauter Aufzug nicht mehr gesetzeskonform in Verkehr gebracht werden. Wer Planungssicherheit will, sollte sich schon heute für eine Schindler-Lösung nach EN 81-20/50 entscheiden.
Was besagt die neue Aufzugnorm EN 81-20/50?
- Erhöhter Brandschutz: Die Kabinen sind künftig noch resistenter gegen Feuer.
- Stärkere und festere Kabinenwände und Türen: Sie sorgen für mehr Sicherheit und eine ruhigere Fahrt.
- Engmaschiger Lichtvorhang: Er verhindert das Einklemmen von Fingern im Türbereich.
- Hellere Kabinenbeleuchtung: Sie verringert die Stolpergefahr, insbesondere bei Menschen mit verminderter Sehfähigkeit.
- Mehr Sicherheit für das Wartungspersonal: Dafür sorgen vergrößerte Sicherheitsräume auf dem Fahrkorbdach und in der Schachtgrube, eine hellere Schachtbeleuchtung sowie eine Inspektionssteuerung in der Schachtgrube.
Die zusätzlichen Sicherheitsanforderungen der EN 81-20/50, die unter anderem auch robustere Materialien verlangen, machen laut dem Hersteller eine Preiserhöhung von 5 Prozent erforderlich. Das betrifft alle angebotenen neuen Aufzüge und Ersatzanlagen. Im Gegenzug erhalten die Kunden einen nachhaltig hergestellten Aufzug, der bereits die höheren Sicherheitsstandards der EN 81-20/50 erfüllt und mit einem verbesserten Fahrkomfort aufwartet. Zudem wäre eine spätere Modernisierung nach der neuen Norm mit höheren Kosten verbunden.
Sicherheit steht im Fokus
Die neuen Normen EN 81-20 und EN 81- 50 wurden 2014 vom Europäischen Komitee für Normung CEN verabschiedet und vom Deutschen Institut für Normung DIN Ende 2014 veröffentlicht. Sie sind zwar bereits gültig, werden aber erst zum 1. September 2017 verbindlich. Sie lösen dann die bis dahin ebenfalls weiter anwendbaren bekannten Normen EN 81-1 und EN 81-2 ab. Bis dahin sind also sowohl die bisherigen als auch die neuen Normen gültig. Beide Normen betreffen sowohl Personen- als auch Lastenaufzüge. Die EN 81-20 definiert die Vorgaben für die Konstruktion und die technischen Eigenschaften von Aufzügen. Sie schreibt auch vor, welche Randbedingungen beim Einbau von Aufzügen zu beachten sind. Die EN 81-50 legt fest, wie der Test von Komponenten und die Prüfung von Aufzügen zu erfolgen hat. Ein Großteil der neuen Vorgaben für die Konstruktion von Aufzügen betrifft das Thema Sicherheit.
Über das Unternehmen
Der 1874 gegründete Schindler-Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von Aufzügen und Fahrtreppen und damit einhergehenden Dienstleistungen. Die Firma engagiert zudem als einer der Hauptpartner für das zukunftsweisende Projekt Solar Impulse und positioniert sich einmal mehr an vorderster Technologiefront. Solar Impulse ist das erste Flugzeug, das ohne Treibstoff und nur von Solarenergie angetrieben die Welt umrunden soll. 2014 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 9,2 Milliarden Schweizer Franken (rund 8,5 Milliarden Euro). Täglich bewegt die Firma eine Milliarde Menschen auf der Welt.
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