Wie der Name schon sagt: Trockenbau ist die trockene Montage vorgefertigter Bauteile. Gerade im Sanierungsbereich, wenn es um neue Grundrisse und Raumaufteilungen geht, bietet der Trockenbau mit seiner hohen Flexibilität saubere und schnelle Lösungen, die auch den vielfältigen bauphysikalischen Anforderungen genügen.
Eine einheitliche Definition des Begriffs „Trockenbau“ gibt es nicht. Im Allgemeinen versteht man darunter raumbegrenzende Konstruktionen des Innenausbaus, die durch das Zusammensetzen und die Montage von vorgefertigten Bauteilen für Wand, Decke und Boden erstellt werden – hierzu zählen allerdings nicht Holzkonstruktionen, die in der Regel von Zimmerern und Tischlern erstellt werden. Im Allgemeinen sind Wände in Trockenbauweise aufgrund des Materials und der Zeitersparnis beim Aufbau meist günstiger als entsprechendes Mauerwerk. Für die Unterkonstruktionen kommen Holz, Holzwerkstoffe und Metall zum Einsatz. Baustoffe für die Beplankung und Decklage sind in der Regel Holzwerkstoffplatten, Gipsbauplatten, Mineralfaserplatten oder metallische Bekleidungen.
Zahlreiche Einsatzbereiche
Das Anwendungsgebiet der Trockenbauweise ist groß: Es werden raumteilende Wände errichtet, Installationen „versteckt“, Decken werden abgehängt, Raum für Dämmungen und Isolierungen geschaffen, Einbauten jeglicher Art erstellt, um nur einige der vielen Möglichkeiten zu nennen.
Die Einsatzbereiche des Trockenbaus bei Modernisierungen gehen vom Ausbau bisher nicht bewohnter Dach- und Kellergeschosse über die Aufstockung ganzer Gebäude, die Modernisierung von Feucht- und Sanitärräumen bis hin zur Schaffung komplett neuer Grundrisse. Im Rahmen einer energetischen Sanierung können mit Trockenbausystemen die entsprechenden baurechtlichen Anforderungen an Dämmung, Statik, Brandschutz etc. erfüllt werden. Oft wird durch Trockenbauweise auch ein nachträglicher Schallschutz realisiert, der gerade im Wohnungsbau entscheidend zur Wohnqualität beiträgt.
Hohe Flexibiliät und kurze Bauzeit
Verglichen mit der konventionellen Bauweise bietet der Trockenbau zahlreiche Vorteile. Durch das Wegfallen der Austrocknungszeiten kann die allgemeine Bauzeit erheblich verkürzt werden, was nicht unerheblich Kosten einspart. Der Trockenbau ermöglicht außerdem leichte Konstruktionen, die gerade bei der Sanierung und Modernisierung im Altbau gefragt sind, wo oft bestimmte Anforderungen an die Statik erfüllt werden müssen. Ein weiterer Pluspunkt – besonders wichtig für den Wohnungsbau – sind die für den Trockenbau typischen schlanken Wände, durch die die Wohnfläche nach der Sanierung nur um ein Minimum reduziert wird.
Trockenbauwände bieten in der Grundrissgestaltung hohe Flexibilität. Sie können schnell errichtet werden, und auch ein eventueller Rückbau kann jederzeit unproblematisch erfolgen. Ob rund, stufenförmig, eckig oder einfach nur gerade, mit der Trockenbauweise lassen sich alle erdenklichen Formen und Ideen umsetzen und perfekte sowie planebene Wandflächen mit dem jeweils erforderlichen Schall- und Brandschutz erstellen.
Durch die trockene, unkomplizierte Montage sind Wohnräume in kürzester Zeit bezugsfertig. Trockenbauwände eignen sich für nahezu alle Arten der Oberflächenbeschichtung. Sie können verputzt, tapeziert oder einfach gestrichen werden.
Bauphysikalische Anforderungen sind kein Hindernis
Die bauphysikalischen Anforderungen bezüglich Wärme-, Schall-, Brand-, Feuchteschutz oder Schlagsicherheit werden durch die Auswahl entsprechender Systeme in Trockenbauweise erfüllt. Bei der Badsanierung etwa müssen im Trockenbau Decken oder Wände aus bestimmten Materialien bestehen, die dauerhaft der Feuchte standhalten und zudem über besondere Stabilität verfügen, falls etwa freihängende Toiletten oder Waschbecken an der Trockenbauwand installiert werden.
Verschiedene Trockenbausysteme bieten mit vorgefertigten Elementen die Möglichkeit der intelligenten Nutzung von Hohlräumen in Trockenbaukonstruktionen, beispielsweise für Elektro- und Sanitärinstallationen oder auch für Revisionszugänge. So können sämtliche Leitungen problemlos in den freien Wand- oder Deckenhohlräumen verschwinden und sind dort jederzeit zugänglich und nachinstallierbar.
Claudia Närdemann