Im Sanitärbereich versteht man unter einer Armatur (von lateinisch armare, bedeutet „ausrüsten“) jene Verschlussvorrichtung am Ende einer Wasserrohrleitung, die den Auslass von Wasser regelt. Mithilfe einer Armatur haben wir jederzeit Zugang zu fließendem, unseren Bedürfnissen entsprechend temperiertem Wasser. Je nach Anforderungen stehen ganz unterschiedliche Armaturen zur Verfügung.
Ob Wand-, Stand- oder bodenstehende, ob Einloch-, Zweiloch- oder Dreiloch-Armatur, Badarmaturen sind in zahlreichen Variationen für alle Erfordernisse und Einbausituationen erhältlich. Die klassische Mischbatterie reguliert Durchflussmenge und Temperatur des Wassers. Sie verfügt über je einen Griff für Warm- und für Kaltwasser. Bei dieser Armatur stellt der Nutzer die gewünschte Temperatur durch unterschiedlich starkes Aufdrehen der beiden Griffe selbst ein.
Einhebelmischer – damit sich niemand die Hände verbrüht
Anders beim Einhebelmischer: Hier werden Wasserfluss und Temperatur mit nur einem Griff geregelt. Wer hätte gedacht, dass der Einhebelmischer nahezu 80 Jahre alt ist? Erfunden wurde er in Amerika. In den 30er-Jahren verbrühte sich der Maschinenbaustudent Alfred M. Moen aus Seattle beim Händewaschen an einem Wasserhahn mit zwei Ventilen, eines für kaltes und eines für heißes Wasser. Um das in Zukunft zu verhindern, beschloss er, eine Armatur zu entwickeln, die mit einem Handgriff Wasser in gewünschter Temperatur und Menge zur Verfügung stellen sollte. Im Jahr 1937 erfand der technikbegeisterte Moen schließlich den ersten Einhebelmischer.
Für eine konstante Temperatur und Durchflussstärke sorgt die Thermostatarmatur. Der Thermostat ist ein System mit zwei Steuereinheiten. Eine dient zur Steuerung der Temperatur, die andere zur Einstellung der Durchflussmenge. Bei der Thermostatarmatur lässt sich die Temperatur exakt einstellen, sodass das Wasser immer gleich temperiert aus der Leitung fließt.
Strenge Auswahlkritierien sind üblich
Heute hat die Badarmatur weit mehr zu bieten als nur warmes und kaltes Wasser. Wie viel in ihr steckt, weiß, wer sich mit der Thematik auseinandersetzt und die Armaturen auf dem Markt unter die Lupe nimmt. In den Planungsabteilungen von Wohnungsgesellschaften erfolgt die Auswahl unter strengen Kriterien. Immer mehr Unternehmen setzen auf Qualität und Nachhaltigkeit, auch im Detail, und sehen Modernisierungen als Chance, ihren Wohnungsbestand von Grund auf qualitativ zu optimieren.
Zu den führenden Wohnungsgesellschaften Deutschlands gehört die Deutsche Wohnen mit einem Portfolio, das derzeit insgesamt 144.000 Einheiten umfasst, davon 141.900 Wohneinheiten und 2100 Gewerbeimmobilien. Das Unternehmen legt auch in punkto Badarmaturen großen Wert auf nachhaltige Produkte mit hoher Lebensdauer bei gleichzeitig gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und elegantem, schlichten sowie zeitgemäßem Design. „Sparsamer Wasserverbrauch ist für uns natürlich ein wichtiges Thema. Wir verwenden daher nur Einhebelmischer, keine Zweigriff-Wasserhähne. Was die Badarmaturen angeht, arbeiten wir exklusiv mit einem Markenhersteller zusammen. Bei Sanierungen oder Neubauten der Deutsche Wohnen werden nur die Badarmaturen der ausgewählten Produktreihe dieses Herstellers verbaut. Die Auswahl der Armaturen wird von den Fachabteilungen des Wohnungsunternehmens vorgenommen und von der Geschäftsführung der operativen Gesellschaften bestätigt“, so Julian Pinnig, Referent für Unternehmenskommunikation Deutsche Wohnen.
Nachhaltigkeit steht auch bei Armaturen im Fokus
Auch bei der Dogewo 21 wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. Das mit seinen rund 16.000 Wohnungen größte in Dortmund ansässige Wohnungsunternehmen investiert Jahr für Jahr in die Modernisierung seines Bestands, um die Wohnqualität für seine Mieter zu verbessern. Dabei geht die Planung bis ins Detail – auch bei den Armaturen wird nichts dem Zufall überlassen. „Wir schlagen die Beschaffung vor. Die Technik trifft dann die endgültige Entscheidung. Die Armaturen, die wir im Bestand einbauen, sollen natürlich möglichst langlebig sein. Dabei geht uns Qualität vor Preis, um unnötige Reparaturen und einen schnellen und damit teuren Austausch zu vermeiden. Wir achten auf ein gutes und praktisches Design und natürlich auf einen sparsamen Wasserverbrauch“, erklärt Regine Stoerring, Pressereferentin von Dogewo 21.
Die Qual der Wahl
Bei der heutigen Armaturenvielfalt, die sich auf dem Markt befindet, gilt: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Dennoch können verschiedene Kriterien bei der Auswahl der passenden Badarmatur helfen. Diese ist nämlich entscheidend für den späteren Wasserverbrauch und spielt auch bezüglich der Innenraumwirkung eine große Rolle. Mieter legen immer mehr Wert auf ein attraktives, modernes Design. Klare Linien und eine minimalistische Formgebung sind gefragt – schlicht und edel soll die Armatur sein. Neben der Form muss natürlich auch die Funktionalität gewährleistet sein.
Eine kurze Übersicht in der zurückliegenden » November-Ausgabe des Modernisierungs-Magazins zeigt, was moderne Badarmaturen alles zu bieten haben. Technische Finesse und gestalterische Perfektion geben sich die Hand und verleihen dem Bad den letzten entscheidenden Schliff.
Claudia Närdemann