Wie eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, wird der Bedarf an Wohnfläche künftig weiter zunehmen. Während eine Person 1991 auf durchschnittlich 36,1 Quadratmetern wohnte, waren es im Jahr 2013 bereits 46,2 Quadratmeter. Nach Angaben der Wissenschaftler wird sich der Bedarf bis 2030 auf durchschnittlich 51,5 Quadratmeter steigern.
Diese Entwicklung ist auch dem demografischen Wandel geschuldet, denn mit zunehmendem Alter steigt die Wohnfläche an. Unter 18-Jährige leben heute durchschnittlich auf 30,5 Quadratmetern, während über 80-Jährige im Schnitt über eine Wohnfläche von 63,7 Quadratmeter verfügen. Grund hierfür ist einerseits das steigende Einkommen im Alter, andererseits bleiben die Personen auch nach dem Auszug oder Tod anderer Familienangehöriger in ihrem gewohnten Lebensraum. Nicht zuletzt gewöhnen sich die Menschen zunehmend an den großzügigen Lebensraum.
Herausforderung für ländliche Regionen
Um die zukünftige Nachfrage nach Wohnraum zu ermitteln, entwickelten die Wissenschaftler des Instituts ein umfangreiches Prognosemodell, das die Entwicklung der Immobilienpreise, die Mieten, Energiekosten sowie das verfügbare Einkommen berücksichtigt. Auch der anhaltende Trend zu Einpersonenhaushalten und die Bevölkerungsentwicklung finden darin Berücksichtigung.
Der Wohnflächenkonsum wird demnach jährlich um 0,6 Prozent ansteigen. In Westdeutschland steigt die Wohnfläche pro Kopf innerhalb der nächsten 15 Jahre von 47,4 auf 52,4 Quadratmeter, in Ostdeutschland von 41,5 auf 46,7 Quadratmeter. „Die steigende Pro-Kopf-Wohnfläche wird viele ländliche Wohnungsmärkte stabilisieren“, sagt Ralph Henger, Immobilienexperte und Mitautor der Studie. Dies sei aber kein Grund zur Entwarnung: „Der demografische Wandel stellt gerade Regionen, deren Bevölkerung schrumpft, vor große Herausforderungen. Denn dort steigen das Leerstandsrisiko und der Investitionsbedarf in den Wohnungsbestand.“
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