Anlässlich einer in der letzten Woche von der Deutschen Energie-Agentur (dena) vorgestellten Studie, „Drittzugang zu Fernwärmenetzen“, warnt der Fernwärme-Spitzenverband AGFW vor einer Komplexitätsfalle und Überregulierung auf Kosten der Wärmewende. Dazu AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch: „Die Fernwärmeversorger setzen bereits heute dort auf Dritteinspeisung, wo dies technisch machbar, ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich vorteilhaft im Vergleich zur eigenen Wärmeerzeugung ist. Wie verschiedene Praxisbeispiele zeigen, werden innovative Lösungen aus der gelebten unternehmerischen Freiheit heraus entwickelt.“
Ein aktuelles Beispiel dafür sei die Einspeisung von Abwärme aus dem Chemiepark Leuna in das Leipziger Fernwärmenetz. Für beide Unternehmen entstehe eine Win-Win-Situation, die das enorme Dekarbonisierungspotenzial der Fernwärme zeige.
„Eine Regulierung der Dritteinspeisung in Wärmenetze halten wir aus diesem Grund weder für nötig noch für sinnvoll“, so Lutsch. „Die Versorger benötigen für die weitere Transformation und den Ausbau der Fernwärmeversorgung keine zusätzlichen Bürokratiegebilde, sondern eine sinnvolle und praxisnahe Förderkulisse sowie verlässliche Rahmenbedingungen.“ Wünschenswert bei der Erarbeitung von Konzepten wie dem aktuellen wäre es aus Sicht des Verbandes, bereits im Vorfeld den Erfahrungswerten der Branche mehr Gewicht beizumessen. „Die Fernwärmeversorger beschäftigen sich seit vielen Jahren intensiv mit den Möglichkeiten zur Dekarbonisierung ihrer Wärmenetze und bringen dafür fundiertes technisches Wissen sowie umfangreiche Praxiserfahrung mit.“