Die aktuelle Brandstatistik des bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e.V. zeigt eine weiterhin alarmierende Situation in deutschen Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen. Im Jahr 2024 kam es zu insgesamt 353 Bränden in diesen Einrichtungen, bei denen 38 Menschen ums Leben kamen und mehr als 700 verletzt wurden. Die Hauptursachen sind Brandstiftung, technische Defekte und riskantes Verhalten wie Rauchen in der Nähe von Sauerstoffgeräten.
Besonders problematisch: Viele Todesopfer befanden sich direkt am Entstehungsort des Feuers, wo schnelle Evakuierungen oft nicht möglich sind. Patienten und Bewohner mit eingeschränkter Mobilität können die Gefahrenbereiche häufig nicht rechtzeitig verlassen.
Sprinkleranlagen als effektive Schutzmaßnahme
Eine mögliche Lösung sieht der bvfa in einem verstärkten Einsatz von Sprinkleranlagen. Diese können Feuer frühzeitig bekämpfen und die Ausbreitung begrenzen, wodurch Rettungsmaßnahmen erleichtert und Einsatzkräfte geschützt werden. Entgegen verbreiteter Vorurteile lösen Sprinkler nur in unmittelbarer Nähe des Brandherdes aus und verbrauchen weniger Wasser als ein herkömmlicher Feuerwehreinsatz.
Deutschland im internationalen Vergleich
Während Länder wie Großbritannien und die USA bereits auf Wasserlöschanlagen in sozialen Einrichtungen setzen, hinkt Deutschland hinterher. Studien aus den USA zeigen, dass Sprinkler die Zahl der Todesopfer in Pflegeheimen um bis zu 82 % reduzieren können.
Dr. Wolfram Krause, Geschäftsführer des bvfa, betont: „Das Brandrisiko in sozialen Einrichtungen bleibt auf einem bedrohlich hohen Niveau. Es ist dringend notwendig, den anlagentechnischen Brandschutz flächendeckend zu verbessern, um Bewohner und Mitarbeitende besser zu schützen.“
Die Zahlen des bvfa, die auf Auswertungen von Medien- und Polizeimeldungen basieren, geben nur eine Untergrenze wieder. Angesichts steigender Zahlen in der Tagespflege und im betreuten Wohnen könnte das Risiko sogar zunehmen.
Grafik: Das Brandrisiko in Krankenhäusern sowie in Pflege- und Seniorenheimen ist auch im Jahr 2024 unverändert hoch. Quelle: bvfa-Brandstatistiken