Angesichts der andauernden Lähmung beim Bau neuer Wohnungen drängt die Immobilienwirtschaft, diesem Thema höchste Priorität einzuräumen. „Es muss eine der Top-Aufgaben für die neue Regierung werden, den Wohnungsbau anzukurbeln“, sagte ZIA-Präsidentin Iris Schöberl. „Denn die Engpässe sind so riesig, dass jede Chance, das Angebot zu verbessern, ergriffen werden muss.“ Hier sieht Schöberl „auch die Länder in der Pflicht“. Steuern, Abgaben und staatliche Auflagen verteuern den Neubau unnötig – den Anteil taxiert der ZIA auf etwa 37 Prozent der Herstellungskosten beim Wohnungsbau. „Diese Staatsquote muss unbedingt runter“, sagt Schöberl. Auch die Kommunen müssten in der angespannten Lage „ihren Beitrag leisten – indem sie viel mehr Baugebiete ausweisen“.
Sie reagierte damit auf die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den Baugenehmigungen im September. In Deutschland wurde, so die Zahlen aus Wiesbaden, der Bau von 15.300 Wohnungen genehmigt. Das sind 23,1 Prozent oder 4.600 Baugenehmigungen weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Von Januar bis September 2024 gab es das Go für 157 200 Wohnungen. Das waren fast 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Der ZIA beziffert die Neubaulücke auf etwa 600.000 Wohnungen und sieht die konkrete Gefahr, dass die Zahl ohne Extra-Anstrengungen auf bis zu 830.000 im Jahr 2027 ansteigen könnte.