Nach rund drei Jahrzehnten Entwicklung haben sich Pelletheizungen von handbetriebenen Einzelraumfeuerstätten zu hochmodernen computergesteuerten und bedienungsfreundlichen Heizungsanlagen entwickelt, die wenig mehr Beachtung brauchen als eine fossil betriebene Zentralheizung.
Du heizt komplett mit Holz? Da musst du ja ständig dabeibleiben, das Feuer beobachten und nachlegen. Dieses Bild haben noch immer viele Menschen, wenn sie an Heizen mit Holz denken. Doch die Wahrheit ist eine andere. Moderne automatisierte Pelletheizungen brauchen niemanden, der sie überwacht und Brennstoff nachlegt.
Das Heizen mit Pellets hat viele Vorteile: Kosteneffizienz, hohe Förderungen, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit sind nur einige der Vorteile. Seit dem Markteintritt der ersten Pelletheizungen in den 1990er Jahren hat sich viel getan. Seitdem tun die Hersteller viel dafür, die Bedienung von Pelletheizungen kontinuierlich moderner und benutzerfreundlicher zu gestalten. Heute benötigen moderne Anlagen kaum mehr Beachtung als eine herkömmliche Ölheizung. Die neuesten Modelle von Pelletheizungen sind mit einem automatischen Fördersystem ausgestattet, das kontinuierlich die benötigte Menge an Pellets in den Brennraum der Heizung transportiert. Das lästige manuelle Befüllen ist damit passé. Nur der Aschebehälter muss ein bis zweimal im Jahr geleert werden. Das manuelle Reinigen des Verbrennungsraums erfolgt im Rahmen der periodischen Wartungsarbeiten, die in der Regel einmal im Jahr stattfinden. Die Pelletheizung wird automatisch über einen Zünddraht entzündet, und die Frischluft- zufuhr wird durch ein automatisches Gebläse geregelt, das sich den Verbrennungsbedingungen anpasst und die erforderliche Luftmenge in die Brennkammer einführt.
Vollautomatische Kessel
Es existieren momentan zwei Typen von Pelletkesseln: Halb- und Vollautomatische. Bei den wenig verbreiteten halbautomatischen Pelletkesseln müssen Nutzer den Vorratsbehälter manuell befüllen. Im Gegensatz dazu bevorzugen Immobilienunternehmen im Geschosswohnungsbau vollautomatische Modelle, die wenig Wartung erfordern und benutzerfreundlich sind.
Diese Kessel sind mit einer Förderschnecke ausgestattet, welche die Pellets automatisch in den Brennraum befördert. Wenn die Distanz zwischen dem Pelletlager und dem Kessel mehr als sechs Meter beträgt oder mehrere Richtungsänderungen auf dem Transportweg notwendig sind, kann ein Saugsystem verwendet werden, um die Pellets automatisch in den Kessel zu befördern. Des Weiteren verfügen die Pelletkessel über eine vollautomatische Luftzufuhr, um sicherzustellen, dass die optimale Menge an Luft für die Pelletverbrennung gewährleistet ist.
Die Pelletförderungstechnik im Pelletkaminofen funktioniert genauso wie bei Pelletkesseln und erfolgt vollautomatisch mithilfe eines Saugsystems oder einer Förderschnecke. Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte wurden die Bedienungsmöglichkeiten der Öfen immer benutzerfreundlicher und handlicher. Zum Beispiel durch Zeitschaltuhren, mit denen Zeitintervalle und Heiztemperaturen eingestellt werden können. Dies ermöglicht es dem Pelletofen, sich zu einer bestimmten Zeit einzuschalten und zu heizen, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist, und sich dann automatisch auszuschalten. Einige Modelle erlauben sogar die Steuerung per SMS oder Apps über ein Smartphone. Mit der vollautomatischen Steuerung ist es möglich, Vorprogrammierungen für den Heizzyklus auf Tages-, Wochen- und Monatsbasis per Smartphone oder Fernbedienung vorzunehmen. Die Top-Modelle sind sogar ins Smart Home integrierbar, verfügen über wetterabhängige Regelung und Online-Fernwartung.
Was also ändert sich beim Heizungstausch von Öl oder Gas zu Pellets?
Um es kurz zu machen: So gut wie gar nichts. Eine Pelletzentralheizung kann mühelos die hohen Vorlauftemperaturen liefern, die notwendig sind, um einen energetisch unsanierten Altbau ausreichend zu beheizen. Dank der ähnlichen Vorlauftemperaturen gibt es kaum Unterschiede zum alten Heizsystem, sodass die vorhandenen Heizkörper in der Regel nicht ausgetauscht werden müssen.
Und auch sonst ändert sich für Eigenheimbesitzer nicht viel. Sie wird dort installiert, wo vorher der Ölbrenner stand, und in der Regel kann der ehemalige Heizölraum genutzt werden, um einen Jahresvorrat an Holzpellets zu lagern. Da die Anlage genau wie eine Ölheizung vollautomatisch arbeitet, ändert sich auch am Bedienkomfort wenig.
Das Pelletlager
Pelletkessel gibt es seit über 20 Jahren. In dieser Zeit hat eine Vielzahl von Entwicklungen den Stand der Technik und das Wissen um die qualitätsschonende und sichere Lagerung von Holzpellets vorangebracht. Die Planung eines Pelletlagers ist etwas für Fachleute! Eine kompetente Beratung zu Pelletlagern bieten die vom DEPI geschulten Heizungsbauer mit dem Siegel „Pelletfachbetrieb“. Die fachgerechte Planung und Ausführung des Pelletlagers ist entscheidend für einen dauerhaft störungsfreien, effizienten und emissionsarmen Betrieb der Pelletheizung.
Das Lager sollte die richtige Größe haben, gut für Lieferanten und Installateure zugänglich, nach dem Prinzip der kurzen Wege gestaltet sein, geeignete Befüll- und Austragssysteme für eine möglichst schonende Förderung der Pellets haben und die Anforderungen an Statik, Brandschutz und Belüftung berücksichtigen.
Die Größe des benötigten Lagerraums hängt vom Wärmebedarf des Gebäudes ab. Wenn die Heizung von Öl auf Pellets umgerüstet wird, lässt sich der Pelletbedarf leicht aus dem bisherigen Ölverbrauch abschätzen. In der Regel reicht der Raum, in dem früher der Öltank war, für das neue Pelletlager aus. Heute werden zunehmend vorgefertigte Lager frei aufgestellt oder erdvergrabene Lager genutzt. Auch wenn das Heizen mit Pellets ein Paar Besonderheiten hat, lässt sich eine moderne Pelletheizung fast genauso einfach und komfortabel bedienen wie eine Zentralheizung mit fossilen Energieträgern.