Das Neubauvorhaben Briesestraße der Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH erhielt Anfang Mai vom Bund Deutscher Architekten (BDA) eine Auszeichnung.
Mitten im bunten Herzen Neuköllns, am Fuße des Rollbergviertels, entstanden hier zum Frühjahr 2020 101 moderne Neubauwohnungen, davon 17 Atelierwohnungen und sieben Gemeinschaftswohnungen mit urbanem Flair. Mit dem Wohnungsmix schuf die Wohnbau-Gesellschaft ein breites Angebot für eine Vielfalt von Nutzergruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und fördert so Lebendigkeit und Miteinander seiner Bewohnerinnen und Bewohner.
Die 17 Atelier-Wohnungen mit einer Fläche zwischen 43 bis 105 Quadratmetern, die sich im Erdgeschoss befinden, kombinieren Wohnen und Arbeiten miteinander. Hier fanden Kunstschaffende ihr neues Zuhause. Sieben Gemeinschaftswohnungen, die je Wohnung etwa 300 Quadratmeter umfassen, bieten mit ihren großzügigen Flächen viel Raum für gemeinsame Aktivitäten und vielfältige Lebensweisen. Der Innenhof sowie eine Laubengangerschließung zu den Wohnungen erweitern die private Wohnfläche in den gemeinschaftlichen Raum und fördern so nachbarschaftliche Interaktionen. 30 Wohnungen wurden mit Fördermitteln des Landes Berlin errichtet.
Grundlage der Bebauung war ein Entwurf von EM2N Architekten, die einen von der Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft ausgelobten und von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen koordinierten und durchgeführten Wettbewerb „Urban Living – Neues Wohnen an der Briesestraße“ für sich entschieden hatten.
Geleitet wurde die Jury des BDA-Preises bei ihrer Entscheidung durch die sieben Kriterien Fügung, atmosphärische Wirkung, Symbolik, Komposition, soziales Engagement, technische, ökologische und gesellschaftliche Neuerungen und Detailvollkommenheit. Laudator Thomas Bestgen, Geschäftsführer der UTB Projektmanagement, Berlin über das Projekt:
„Während die Blockbebauung in der Neuköllner Briesestraße zunächst als eine Weiterentwicklung industrieller Serienfertigung erscheint, wartet sie bei näherer Betrachtung mit inhaltlicher Stärke auf. Die in unterschiedlichen Formaten errichteten Häuser fügen sich bei hoher Verdichtung gelungen in das Umfeld ein. Trotz umfassender Ausnutzung der Grundstücksgrenzen führen zaunfreie öffentliche Wege zwischen Erdgeschossterrassen und öffentlichem Raum. Eine anerkennenswerte Geste an die Nachbarschaft, die einlädt und nicht abgrenzt.
Über die eigentlich als preistreibend identifizierte Laubengangerschließung vereinen sich gemeinschaftlicher und privater Raum zu einer ausgesprochen gelungenen Symbiose. Innerhalb kürzester Zeit ist hier eine bunte, individuelle Möblierung der Erschließungsflächen entstanden, die zum Verweilen und somit auch zum Beleben des Innenhofes beiträgt. Der urbane Raum ist frei von ruhendem Verkehr und wird am Blockrand in eine Tiefgarage geführt. (…) Gelobt wird der Wohnungsmix, welcher ein breites Angebot für eine Vielfalt von Nutzergruppen ermöglicht.
Anerkennung verdient, dass die kommunale Wohnungsbaugesellschaft die Nutzerinnen und Nutzer vor Einzug über die agile Wohnform und die gewollte Offenheit mit halb-öffentlichen Wegen und der Anordnung von privaten Terrassen im halb-öffentlichen Raum informiert hat, um eine hohe Akzeptanz zu entwickeln. Durch zielführend angelegte Flächen- und Wegebeziehungen entstehen niedrigschwellige Kommunikationsformate und nachbarschaftliche Interaktionen wie Kochen oder regelmäßige Diskussionsformate zu interessenübergreifenden Fragen. Die nach kurzer Zeit entstandene agile Nachbarschaft zeigt, dass dieser Entwurf einen hohen Beitrag für ein ausgewogenes gemeinschaftliches Wohnprojekt mit hoher