Insgesamt acht Trockenbauunternehmen können sich über eine Auszeichnung im Rahmen der 12. Rigips Trophy 2019 I 2020 freuen. Gekürt wurden sechs Gewinner in den Kategorien Trockenbau, Wohnbau, Akustiksysteme sowie Brandschutz. Darüber hinaus wurden erstmals zwei Sonderpreise in den Segmenten Holzbau und BIM verliehen. Die Erstplatzierten in den vier Wettbewerbskategorien nehmen mit ihrem Ausbauprojekt zusätzlich an der Saint-Gobain Gypsum International Trophy teil und sind auch mit dabei, wenn die Preisträger dieser „Weltmeisterschaft“ des Trockenbaus am 3. April 2020 in Athen bekannt gegeben werden.
Kategorie Trockenbau, 1. Platz:
Haus der Bayerischen Geschichte, Regensburg
A.S.T. Sommer GmbH, Kirchdorf am Inn
Über die goldene Trophäe für den ersten Platz in der Wettbewerbskategorie Trockenbau konnten sich am Abend der Preisverleihung die Mitarbeiter der A.S.T. Sommer GmbH freuen. Sie erhielten die Auszeichnung für den Ausbau des 2019 eröffneten Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg. Auf 2.500 Quadratmetern erzählt das Museum in einer multimedialen und erlebnisorientierten Ausstellung die jüngere Geschichte Bayerns. Im Zuge des Innenausbaus stellten unter anderem Raumhöhen von bis zu 17 Metern die Trockenbauprofis vor komplexe Herausforderungen. Große Glasflächen im Dachbereich erforderten darüber hinaus viel Know-how und handwerkliches Können bei der Ausführung der Wand- und Deckenoberflächen. Zu den architektonischen Highlights zählt eine von A.S.T. Sommer konzipierte freistehende Trockenbauwand mit einer einseitig vertikal geneigten Wandfläche. An ihr wird der rund 600 Kilogramm schwere, historische Landtagsteppich präsentiert. Zahlreiche weitere Gestaltungselemente wie integrierte Treppenhandläufe mit indirekter Beleuchtung leisten einen wichtigen Beitrag zum stimmigen Gesamteindruck des Museums.
Das Votum der Juroren fiel entsprechend eindeutig aus: Die Mitarbeiter der A.S.T. Sommer GmbH haben im Haus der Bayerischen Geschichte Räume geschaffen, die mit klaren Linien überzeugen. Die reailisierten Konstruktionen zeigen, so die Jury, die Stärken des Trockenbaus – als gestalterisches Mittel ebenso wie als Garant für die Einhaltung besonderer statischer sowie bauphysikalischer Anforderungen.
Kategorie Trockenbau, 2. Platz:
Sartorius Gebäude 20, Göttingen
OKEL GmbH & Co. KG, Diemelstadt
Foto: förderraum Architekten + Planer • Henry Koch
Der Sartorius Campus in Göttingen bietet auf einer Gesamtfläche von rund 170.000 Quadratmetern ein gleichermaßen kreativitäts- wie kommunikationsförderndes Bürokonzept. Mitte 2019 erhielt das Gelände mit dem sogenannten „Gebäude 20“ einen neuen Mittelpunkt. Mit dem hochwertigen Ausbau dieses Forums sicherte sich das Trockenbauteam der OKEL GmbH & Co. KG aus Diemelstadt den Gewinn der silbernen Trophäe für den zweiten Platz in der Kategorie Trockenbau. In dem Neubau finden sich unter anderem ein Betriebsrestaurant, Konferenzräume, Labore sowie an die 350 Büroarbeitsplätze. Herzstück des viergeschossigen Komplexes ist das glasüberdachte Atrium. Auch in diesem Objekt galt es neben hohen optischen Anforderungen insbesondere brandschutz- und schallschutztechnische „Hürden“ zu nehmen. Ein komplexes Brandschutzkonzept wurde dank anspruchsvoller technischer Detaillösungen zielführend umgesetzt. Ebenso wurden strenge raumakustische Vorgaben eingehalten und teils übertroffen.
Ein Objekt, das die ganze Bandbreite dessen zeigt, was mit modernen Trockenbausystemen heute machbar ist – so lautet die Einschätzung der Fachjury. Zum einen wurde den zahlreichen brand- und schallschutztechnischen Herausforderungen mit beeindruckenden Lösungen begegnet. Der zielorientierte Ausbau der unterschiedlich genutzten Räume zeugt zum anderen von der Flexibilität und dem fundierten Fachwissen der Trockenbauprofis aus Diemelstadt.
Kategorie Trockenbau, 3. Platz:
Hotel Fährhaus, Koblenz
G+K Trockenbau GmbH, Neuwied
Unmittelbar an der Mosel gelegen öffnete vor Kurzem das neue Hotel Fährhaus in Koblenz seine Tore. Für den komplexen Ausbau des 5-Sterne-Hotels unter besonderer Berücksichtigung des Feuchte- und Korrosionsschutzes wurde die G+K Trockenbau GmbH mit dem dritten Platz in der Kategorie Trockenbau ausgezeichnet. Bedingt durch den geforderten Hochwasserschutz war das Erdgeschoss des Hotels überflutbar konzipiert worden, wodurch sich zahlreiche bauliche Herausforderungen ergaben. So wurde nahezu die komplette TGA vom Erdgeschoss in das darüber liegende Obergeschoss „ausgelagert“. Infolgedessen wuchs die Installationsdichte in den Decken- und Wandhohlräumen, was sowohl intensive Abstimmungen mit den beteiligten Planern als auch die Entwicklung praktikabler Sonderlösungen erforderte. In den Spa-Bereichen des Hotels entstanden darüber hinaus speziell verstärke Wandkonstruktionen und luftdichte Abschottungen in den Deckenhohlräumen.
Auch dieses Objekt überzeugte die Trophy-Juroren mit seiner optisch perfekten wie handwerklich gekonnten Umsetzung. Schwierigen Lichtverhältnissen und der Gefahr starken Streiflichts begegnete man mit hohem technischen Aufwand, wofür unter anderem immer wieder neue Musterflächen geschaffen wurden. Die technisch perfekt ausgeführten Konstruktionen gerade auch in den Nassbereichen des Hotels belegen das Können der Mitarbeiter der G+K Trockenbau GmbH.
Kategorie Wohnbau:
Dorfkrug, Hanstedt
Heide – Aktiv – Trockenbau GmbH & Co. KG, Scharnebeck
2006 zerstörte ein verheerendes Feuer den 1730 erbauten „Dorfkrug“ im niedersächsischen Hanstedt nahezu vollständig. Erste Wiederaufbauarbeiten kamen in den Folgejahren zum Erliegen. Erst ein neuer Eigentümer fasste sich ein Herz und investierte in den vollständigen Wiederaufbau des als größtes Fachwerkhaus Norddeutschlands geltenden Gebäudes. Zur Wiederherstellung des ursprünglichen Charakters wurde in der gesamten Region nach Holzbalken aus dieser Epoche „gefahndet“. Insgesamt entstanden im neuen Dorfkrug 22 hochwertige Wohnungen sowie ein modernes Ladenlokal. Die für den Innenausbau verantwortlichen Mitarbeiter der Heide – Aktiv – Trockenbau GmbH & Co. KG entwickelten für dieses Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Rigips Fachberater komplexe Trockenbaukonzepte, mit denen es gelang, historischen Fachwerkcharme mit zeitgemäßen Ausbauelementen auf besonders harmonische Art und Weise zu verbinden. Auch die in intensiver Abstimmung mit einem Brandschutzsachverständige gefundenen Sonderlösungen – zum Beispiel für eine freitragende Brandschutzdecke – trugen zur Außergewöhnlichkeit dieses Projekts bei. Für diese Außergewöhnlichkeit wurde das Ausbauteam zurecht mit der Trophäe in der Kategorie Wohnbau belohnt.
Nicht nur die Brandschutzexperten unter den Juroren zeigten sich von der Integration diverser Brandschutzmaßnahmen überzeugt. Neben der innovativen technischen Ausführung war für die Experten ein weiterer Aspekt entscheidend: Gerade in der Kombination moderner und historischer Bausubstanz kann vieles falsch gemacht werden. Mit dem neuen Dorfkrug hingegen ist ein architektonisches „Schmuckstück“ entstanden, das das Beste von gestern und heute vereint.
Kategorie Akustiksysteme:
RAW Halle 20, Berlin
KAEFER Construction GmbH, Dahlewitz
Im Rahmen einer Gebäudeaufstockung erhielt die Tabea Klinik im Herzen Hamburgs zwischen Sommer 2018 und Frühling 2019 neue Patienten- und Behandlungszimmer. Mit der Realisierung teils immens aufwändiger und technisch komplexer Brandschutzlösungen empfahl sich das Team von Trockenbau Schönberger als Sieger in der Kategorie Brandschutzsysteme. Viele unterschiedliche Sonderlösungen mussten entwickelt und mit den Planern und Brandschutzsachverständigen abgestimmt werden. So musste aufgrund nicht erwarteter Bauwerksbewegungen etwa eine spezielle Konstruktion für die Baudehnungsfuge zwischen Bestandsgebäude und Aufstockung gefunden werden. Viele der Detaillösungen wurden schutzzielorientiert durch Zustimmung im Einzelfall baurechtlich korrekt nachgewiesen. Über die reinen Brandschutzkonstruktionen hinaus hat Trockenbau Schönberger zeitgemäße und hochwertige Räume geschaffen, die den Anforderungen des modernen Klinikalltages umfassend gerecht werden.
Neben den hohen brandschutztechnischen Anforderungen, die von Trockenbau Schönberger erfüllt werden mussten, überzeugten bei der Aufstockung der Tabea Klinik die Vielzahl und Qualität der entwickelten Sonderlösungen. Die Jury der 12. Rigips Trophy 2019 I 2020 lobte entsprechend das Eigenengagement des Trockenbauteams, das viel Know-how in die fachgerechte Bauausführung und kreative Lösungsansätze investierte.
Sonderpreis Holzbau:
Kita St. Hippolytus, Troisdorf
Bauunternehmung J. Brinkmann GmbH, Oberhausen
Zum ersten Mal in der Geschichte der Rigips Trophy wurden im diesjährigen Wettbewerb zwei Sonderauszeichnungen verliehen. Für ein besonders gelungenes Beispiel eines in Holz-Modulbauweise errichteten Gebäudes, der Kindertagesstätte St. Hippolytus in Troisdorf, vergab die Jury den Sonderpreis Holzbau an die Bauunternehmung J. Brinkmann GmbH. Das Gebäude entstand in Holzständerbauweise mit einem hohen Vorfertigungsgrad, wodurch die Bauzeit auf insgesamt vier Monate verkürzt werden konnte. Im Inneren entstanden mit hochwertigen und durchdachten Trockenbaukonstruktionen Gruppen- und Spielräume, die von Licht durchflutet werden und dem fröhlichen Wesen einer Kindertagesstätte gerecht werden.
Sonderpreis BIM – Building Information Modeling:
Verwaltungsgebäude, Mertingen
TM Ausbau GmbH, Puchheim
In Zeiten zunehmend komplexer werdender Bauvorhaben gewinnt die ganzheitliche Planung nach dem BIM-Ansatz seit Jahren an Bedeutung – dieser Herausforderung stellen sich auch immer mehr Trockenbauunternehmen mit eigener Planungsabteilung. Von den Vorteilen des Arbeitens mit BIM profitiert hat so etwa ein neu errichtetes Verwaltungsgebäude in Mertingen. Die Planer der für den Ausbau verantwortlichen TM Ausbau GmbH setzten dabei konsequent auf die von Rigips zur Verfügung gestellten BIM-Objekte für leistungsfähige Wandsysteme. Die Jury würdigte mit dem Sonderpreis BIM die Innovationsbereitschaft von TM Ausbau, sich mit dieser schnittstellenoptimierten Planungsmethode als anerkanntes Ausbauunternehmen am Markt zu positionieren.
Hier geht´s zum Hauptartikel „Feierlicher Abschluss der 12. Rigips Trophy: Der deutsche Trockenbau zeigt sich von seiner besten Seite“